Argentinien will seinen Status als Spitzen-Produzent ausbauen. Dabei spielt Malbec die Reben-Hauptrolle. Im Fokus dabei Mendoza in der Region Cuyo im Westen des Landes zu Fuße der Anden. Neben Masse – fast 80 Prozent des Weines werden hier produziert – wird jetzt verstärkt auf Klasse gesetzt.
Zu Gast in Köln: Terrazas de los Andes.
Auf PR-Tour in Deutschland machen Kellermeister Gonzalo Carrasco (Video-Interview unten) und Chefköchin Noelia Squizziatto von der Bodega Terrazas de los Andes Station in der Domstadt. Hier in der Location Rheinterrassen Köln werden die edlen Tropfen präsentiert, die auch in anderen Freiluft-Restaurants hierzulande für argentinisches Lebensgefühl im deutschen Sommer sorgen sollen – mit Malbec, dem weissen Torrontés aus dem Norden, Asado und Empanadas. Tobias Russ, Kommunikations-Manager bei Moet-Hennessy, setzt auf die kraftvolle Bodenständigkeit des "La Terrazza"-Konzeptes, das den deutschen Gast ebenso in Berlin, Düsseldorf und Hamburg auch 2014 ansprechen soll: "Bereits im dritten Jahr bauen wir auf die Partnerschaft mit hochklassiger Gastronomie." Terrazas de los Andes gehört im übrigen zum französischen Luxus-Konzern LVMH.
Weinberge mit reinem Anden-Schmelzwasser bewässert
Ein wenig Volkshochschul-Wissen: Das Klima in der Provinz Mendoza ist trocken, sonnig und kontinental, mit warmen Sommern und kalten Wintern sowie starken Temperatur-Differenzen zwischen Tag und Nacht. Die Weinberge zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass jede Rebsorte auf einem bestimmten Höhenniveau der Anden auf Terrassen angebaut wird. Der Anbau findet auf einer Höhe von 500 bis 800 Meter über dem Meeresspiegel statt, einige wenige Weinberge findet man sogar bis auf 1.200 Höhenmeter. Jede Lage profitiert dabei von einem speziellen Mikroklima und Bodentypus. Die Rebstöcke werden mit reinem Schmelzwasser aus den Anden bewässert, einschließlich der seit 1929 gepflanzten, wurzelechten Malbec-Reben. Terrazas Weine reifen für 18 Monate in französischen Barrique-Fässern sowie noch ein weiteres Jahr in der Flasche.Malbec-Tasting bei der diesjährigen ProWein.
Ortswechsel. Rheinabwärts in Düsseldorf stellt der britische Master of Wine Tim Atkin während der ProWein-Messe 2014 Malbec der Premium-Klasse vor. Unter dem Motto "Wines from the beautiful South" zeigt Atkin die Potenziale der Kultrebsorte Malbec auf. So zum Beispiel der Altos Las Hormigas Appelation Vistaflores Malbec 2012. Mit 14,9 Prozent Alkohol natürlich ein Schwergewicht, das 12 Monate im Eichenfass verbracht hat. Oder der Zuccardi Alluvional Malbec 2011, reinrassig mit 13,8 Volumen-Prozenten, den Atkin für einen der besten Weine Argentiniens hält.
Malbec-Parade der Spitzenklasse.
Granz gross im Kommen sind nach Atkins Meinung die Malbec-Exemplare aus dem Uco-Tal, einer der fünf Oasen im Mendoza-Gebiet. Etwa der Michelini Bros Super Uco Malbec 2011, ein Cabernet Franc-Blend. Hell-rubinrot mit Aromen von Pflaumen und Brombeeren – überlagert mit dezenten Veilchennoten.Deutsche Sommer-Realität mit argentinischem Tropfen.
Die Bodega Catena Zapata in Mendoza hat sich bereits nicht nur in der argentinischen Spitzenklasse etabliert. Der von Atkin vorgestellte Catena Zapata Adrianna Vineyard Malbec 2010 reifte auf 1.500 Metern Höhe im rauen Andenklima. Äußerst geringe Erträge, saubere Arbeit im Weinberg, strenge Traubenselektion und 18 bis 24 Monate Monate Ausbau in neuen französischen Eichenfässern garantieren höchstes Malbec-Niveau. Der Duft vielschichtig, geprägt von würziger dunkler Beerenfrucht, am Gaumen mächtig-samtig mit feinkörnigem Tannin. Karge Böden, eisig-kalte Winde, kühle Temperaturen und Gefahr von Frost auf dieser Höhe sind ein Wagnis. Das Resultat nicht. Malbec at its best.
Kellermeister G. Carrasco/Terrazas in Köln
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