Weißgekelterter Merlot: Die Trauben für diesen Wein des Winzers Eberhard Graf Toggenburg wachsen in einer kühlen Lage, der Vigna del Virginio, einem nach Osten abfallenden Hang, der nur am frühen Morgen die kühle Morgensonne sieht:
„ALLERWELTS-SORTE“ MERLOT IM WEISSEN GEWAND
Tavarelle val di Pesa – hier hat der gebürtige Südtiroler unweit von Florenz auf dem Ansitz Poggio Rozzi die Ausrichtung auf fünf Weine realisiert, darunter einen weiß gekelterten Merlot. Die roten Trauben weiß zu keltern, war zunächst ein Versuch. Dabei entstand ein toskanischer Weißwein, der mit einem verhältnismäßig niedrigen Alkoholgehalt von 12 Prozent Volumen aufwartet. Alle Trauben für einen Blanc de Noirs sind handgelesen, werden sofort gekühlt und gepresst, um einen nahezu farblosen Most zu erhalten, der anschließend im Stahltank vergoren wird. Der Mut, die „Vigna del Virginio“ weiß zu keltern und nicht zu roden, kam Eberhard Toggenburg in der Schweiz: „Ich habe dort auf einer Weinmesse erstmals einen weiß gekelterten Merlot verkostet und war wirklich positiv überrascht. Es war mir immer wichtig, auch neue Impulse zu setzen und deshalb habe ich mich auf dieses in der Toskana unübliche Experiment eingelassen.“ So ist jetzt ein Weißwein entstanden, der an warmen Sommertagen auf der Terrasse getrunken wird, dazu leichte Speisen wie Bruschetta, Caprese oder Fisch vom Grill. Erhältlich ist der Wein bei David Wein sowie in gut sortierten Vinotheken zum Preis von 10 Euro.
Von seinem Weißwein Idda aus der Toskana, benannt nach seiner Vorfahrin der heiligen Idda von Toggenburg, ist Eberhard Graf mehr denn je überzeugt. Auf dem Iddaberg in der Schweizer Gemeinde Kirchberg im Kanton St. Gallen stand die Alt-Toggenburg, das Stammschloss der Grafen Toggenburg. Idda von Toggenburg lebte hier im 12. Jahrhundert gemeinsam mit ihrem Ehemann. Wie die Heiligenlegende überliefert, verlor Idda ihren Ehering, den ein Jäger entdeckte und an sich nahm. Als Iddas Ehemann den Ehering am Finger des Jägers entdeckt, bezichtigt er seine Gattin der Untreue und ließ sie von einem 200 Meter hohen Felsen stürzen. Wie durch ein Wunder überlebte Idda den Sturz. Ein Hirsch mit leuchtendem Geweih geleitete sie in das nahegelegene Kloster Fischingen, wo sie fortan lebte. Nach ihrem Tod setzte die Verehrung ein. Am einstigen Ortder Stammburg der Toggenburgs wurde zu Ehren der Heiligen Idda die Wallfahrtskirche St. Iddaburg errichtet, bis heute ein Pilgerort in der Schweiz. Der Name Idda hat in der Familie der Grafen Toggenburg weiterhin eine große Bedeutung.
Eberhard Toggenburg widmet ihr einen Wein, der so außergewöhnlich ist wie die Frau dahinter: ein weiß gekelterter Merlot, der durch seine Machart hervorsticht, wie die Heilige Idda damals in einer von Männern dominierten Zeit. Durch die steinreichen Böden behält der Merlot hier eine große Frische und entwickelt seine Frucht erstaunlich langsam. Was bereits im 11. Jahrhundert begann, entwickelt sich durch Eberhard Toggenburg zu einem zukunftsgewandten Betrieb, der klare Werte transportiert: Respekt zur Natur, Transparenz und Qualität. Neben dem Südtiroler Obstbaubetrieb „Steinmannhof“ gehört seit 2004 auch das Weingut Poggio Rozzi in der Toskana zum Familienbetrieb, der mit Eberhard Toggenburg an die nächste Generation geht. Die neue Ausrichtung zeigt sich in einem Re-Design und in einer deutlichen Ausrichtung in die Zukunft, aber auch in der immer größeren Anerkennung in Richtung Qualität.
Foto: Klaus Feldkeller – Text: Klaus Feldkeller/organize communications
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