BUCH-TIPP: WEIN MUSS REIN!

Linster_01Kochbücher sind beliebt. Auch humoristische Bildbände haben ihre Leser. Warum nicht beides kombinieren? Dachten sich Sterneköchin Léa Linster und Cartoonist Peter Gaymann bei Wein muss rein!

Das liebevoll illustrierte Hardcover-Kochbuch ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit der beiden Künstler. Nach Das Gelbe vom Ei stehen nun Rezepte mit dem edlen Rebensaft im Zentrum. Über 50 Vorschläge: wie Seezunge mit Schampus-Krabben und Lauch-Linguine, Ente mit pikanter Glühweinsauce oder Nougat-Halbgefrorenes mit Krokant und Vin Santo. Bei diesem Buch kommen viele auf ihre Kosten: Weinliebhaber und Cartoonfreunde, Hobbyköche und Genießer.
Linsters Rezepte sind nicht abgehoben, sondern gut nachkochbar. Da können sich auch Ungeübte herantrauen, denn die versierte Köchin aus Luxemburg hält Profi-Tipps bereit und verrät so manchen Trick. So offenbart sich die „geheimnisvolle“ Sterneküche als das, was sie wirklich ist: gutes Handwerk. „Wein ist die Seele vieler Saucen“, zitiert die Autorin den berühmten französischen Meisterkoch Auguste Escoffier und erläutert, weshalb das so ist, warum viel nicht viel hilft und wieso Fusel besser in der Flasche bleibt.
Unter den Rezepten sind wunderbar einfache, beispielsweise wie Schampus eine Kartoffelsuppe zum luxuriösen Schmaus werden lässt oder wie Weißwein einfaches Sauerkraut, Schweinebauch und Kochwürste salonfähig für Gäste macht. Gourmets und fortgeschrittene Köche werden ebenso fündig, denn es fehlen weder berauschende Rezepte für Austern noch welche für Garnelen, es gibt diverse Vorschläge für festliches Essen mit Rehfilet oder Kalbsteaks, „fast besoffene“ Morcheln, Enten, die auf Glühwein schwimmen, die hohe Kunst mit Hechtsoufflé und Vorschläge aus der süßen Ecke wie eine total umwerfende Apfeltarte.
Selbstverständlich wird in der Küche nicht nur mit Wein hantiert, zugegossen, mariniert und abgelöscht; Cognac und Calvados sind ebenso unverzichtbar. Außerdem verrät Linster das Rezept für ihren Zaubertrank „für Tage, an denen gar nichts mehr geht“ und vervollständigt ihre Angebote mit guten Küchen-Standards: Brühen und Fond, Rotweinsauce, Rösti oder geklärte Butter. Zusätzlich erfährt der Leser Wissenswertes zur Entscheidung zwischen Rot und Weiß, übers „Blaumachen“ oder über „gepresste Mumien“.
Franz Keller jun., Wirt und Koch wie Linster, stand bei der Weinauswahl den beiden Autoren hilfreich zur Seite. Sein Bruder, der Top-Winzer Fritz Keller, schreibt in seinem Vorwort über die hohe Kunst des Kochens mit edlen Tropfen: „Unterschiedlichste Geschmacksnuancen verbinden sich in einer köstlichen Allianz zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk, das Geschmack immer wieder neu erlebbar macht.“ Der Rat an den Leser: Schnappen Sie sich das Buch und das eine oder andere Fläschchen Wein, verschwinden Sie in der Küche und kochen!

Koch-Duo Léa Linster/Peter Gaymann

Wein muss rein!Berauschend gute Rezepte
Autoren: Léa Linster, Peter Gaymann
Fotos: Justyna Kryzanowska

Hardcover
Verlag: ars vivendi
Seitenzahl: 176
Preis: € 24,90
www.arsvivendi.com

Léa Linster, 1955 in Differdingen (Luxemburg) geboren, gehört zu den renommiertesten Gourmetköchen der Welt. Als bislang einzige Frau erkochte sie sich 1989 den »Bocuse d’Or« – die höchste Auszeichnung für Köche. Seitdem ist ihr Bekanntheitsgrad stetig gestiegen: Sie hat bereits mehrere Bücher publiziert, von 2001 bis 2013 schrieb sie eine Rezeptkolumne in der Brigitte. Sie war Jurymitglied in der Kochshow The Taste (SAT.1), Autobiografie »Mein Weg zu den Sternen – Aus meinem Leben«
Peter Gaymann, 1950 in Freiburg (Breisgau) geboren, lebt und arbeitet als freier Zeichner in Köln. Insbesondere seine Hühner, genannt: sein »Huhniversum«, haben ihn bekannt gemacht. Auch für die »Paar Probleme«, die er seit vielen Jahren in der Zeitschrift Brigitte veröffentlicht, ist er berühmt. Daneben erschienen seine Illustrationen im ZEITmagazin, in der Bunten, der taz und Maxima.
Zeichnung: Peter Gaymann Foto-Repro: Verlag ars vivendi Text: Klaus Feldkeller
DER AUTOR HAT DEN TEXT  OHNE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DRITTER ERSTELLT. EIN REZENSIONS-EXEMPLAR WURDE VOM VERLAG ZUR VERFÜGUNG GESTELLT.

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