"Flying Winemaker" oder "Magier des internationalen Weingeschmacks". Das sind nur einige der Attribute, wenn man über Michel Rolland, den weltbekannten Bordeaux-Önologen, spricht.
Michel Rolland kann sich über mangelnde Aufgaben wahrlich nicht beklagen. Der Franzose ist einer der wichtigsten Weinberater und betreut rund 100 Weingüter in 13 Ländern. Seinen Namen hat er sich mit der Vinifizierung von Weinen im Bordeaux-Stil gemacht. Der Winzersohn aus Pomerol hat es dabei geschafft, sich zur Marke im internationalen Wein-Business zu etablieren.Machte Rolland berühmt-berüchtigt: Der Doku-Streifen "Mondovino".
Nun ist im Tre Torri Verlag seine Autobiografie in deutscher Übersetzung erschienen. Die Publikation der Co-Autorin Isabelle Bunisse gewährt Einblicke in sein bewegtes Reben-Leben. Rolland berichtet jovial von Ereignissen und Anekdoten, die sein Leben und seine Karriere entscheidend beeinflussten. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Debatte um den Film „Mondovino“ (2004) von Jonathan Nossiter ein. Darin wird Rolland als autoritärer Wein-Dogmatiker charakterisiert, der der Welt seinen Stil aufzwingen will. Ganz im Gegensatz zur "Terroir"-Bewegung. Über weite Strecken des Buches rechtfertigt Rolland seine Arbeit und stellt den Regisseur Nossiter als wenig glaubwürdig dar. Außerdem ist Rolland die Freundschaft zum weltbekannten Weinkritiker Robert Parker wichtig.
Stationen aus dem Önologen-Leben
Nach der Weinbauschule von La Château Le Tour Blanche studierte Rolland an der Universität von Bordeaux. Dort lernte der Franzose beim Önologen und Degustator Professor Émile Peynaud (1912-2004). Hier realisierte Rolland, dass Kenntnisse über den Boden sowie externe Einflüsse entscheidend für das Wachstum der Reben und später auch für die Weinherstellung sind.Aktuelles Angebot für den Massenmarkt: Rolland-Wein für EDEKA.
Zusammen mit seiner Ehefrau Dany hat Rolland seit den 1960er-Jahren ein Wein-Analyselabor im Pomerol, das die internationale Weinbranche entscheidend prägte. Sein unverwechselbarer Weinstil beeinflusst bis heute Winzer weltweit. Es ist der vollmundige, geschmeidige wie harmonische Geschmack, den seine Weine charakterisieren – und auch zum Widerspruch reizen.