VALPOLICELLA: Geringere Erntemenge, gute Qualitäten

Trotz der schwierigen Wetterverhältnisse 2023 zeigt sich Christian Marchesini, Präsident des Konsortiums Valpolicella, mit den Qualitäten sehr zufrieden:

Noch ist die Lese im Valpolicella-Gebiet in Venetien in vollem Gange. Die Ernte begann erst am 13. September 2023 – und damit 15 Tage später als die frühe Lese im Jahr 2022. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass trotz schwieriger Wetterbedingungen die Qualität der Trauben erneut gut sein wird. Man erwartet nur eine 5% geringere Erntemenge. 
„Es handelt sich auf jeden Fall um eine stabile Ernte, sowohl was das Marktgleichgewicht als auch was die Qualität betrifft“, bestätigt Christian Marchesini, Präsident des Valpolicella-Konsortiums. Aktuell seien die Winzer damit beschäftigt, die besten Trauben für die Herstellung des Amarone della Valpolicella DOCG (geschützte und garantierte Ursprungsbezeichnung) zu lesen, so Marchesini. „Für den Valpolicella DOC (geschützte Ursprungsbezeichnung) wird ein frischer Jahrgang mit einem niedrigeren Alkoholgehalt als in den Vorjahren erwartet. Ein Trend, der bei den Verbrauchern, die sich immer mehr für frische, fruchtige und alkoholärmere Rotweine interessieren, sicherlich gut ankommen wird“, führt der Präsident des Konsortiums weiter aus.
Im Valpolicella war das Weinjahr 2023 von klimatischen und Pflanzengesundheitsproblemen geprägt. Besondere Herausforderungen waren stark schwankende Witterungen und Temperaturen. Dank des Know-hows der Valpolicella-Experten sowie deren agilem Handeln, konnten aber die Traubenqualität und die Gesundheit des Weinbergs stets bewahrt werden.
Obwohl die Phänologie der Reben mit einem leicht verfrühten Austrieb in der ersten Aprilwoche überraschte, entsprach die Blüte der Norm und zeigte einen vielversprechenden Ertrag, der in der Reifezeit bestätigt wurde. Nach einem Mai mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und ergiebigen Niederschlägen waren Juni und Juli wärmer. Vor allem der Juli war außergewöhnlich feucht, mit einem Niederschlag, der dreimal so hoch war wie der saisonale Durchschnitt.
Falscher Mehltau trat bereits ab den ersten Mai-Wochen auf und erforderte die komplette Saison über gezielte Eingriffe. Auch der Echte Mehltau trat in großem Umfang auf, was insbesondere für die ökologisch arbeitenden Weinbauern eine zusätzliche Herausforderung darstellte. Zudem hatten die Winzer:innen mit einem zunehmenden Auftreten von Esca zu kämpfen. Diese durch Pilze verursachte Rebholzkrankheit wurde vor allem durch die hohen Niederschlagsmengen im Sommer, denen Dürreperioden folgten sowie durch die Schäden, verursacht durch atmosphärische Ereignisse wie Hagel, begünstigt. Trotz dieser schwierigen Verhältnisse ist die Traubenqualität im Valpolicella-Gebiet zuverlässig gut.

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