Die zweite Ausgabe der Slow-Food-Veranstaltung für sauberen und fairen Wein findet vom 26. bis 28. Februar im italienischen Bologna statt, mit über 500 Ausstellenden aus 26 Ländern:
SLOW WINE FAIR BOLOGNA: „KLIMAFREUNDLICHER WEIN“
Winzerinnen und Winzer, Fachleute und Weininteressierte treffen sich Ende Februar in Bologna, Italien, um die Revolution in der Weinwelt voranzutreiben. Die diesjährige Slow Wine Fair ist das zweite internationale Treffen der Slow Wine Coalition, ein inklusives und kollaboratives Netzwerk, das die führenden Köpfe der Welt des Weines zusammenbringt, um gemeinsam die Zukunft des Weinbaus zu gestalten. Sie tritt damit in die Fußstapfen von Terra Madre, dem alle zwei Jahre im italienischen Turin stattfindenden größten Treffen der Slow-Food-Bewegung. Die Slow Wine Coalition wird von über 100 internationalen Winzerinnen und Winzern sowie Weinbegeisterten aus 24 Ländern repräsentiert, die zusammenkommen, um sich über ihre Werte, Erfahrungen und Herausforderungen auszutauschen – und auch über mögliche Lösungen. Auf der Messe sind unter anderem Delegierte aus Frankreich, der Türkei, Kroatien, Chile, Georgien, Usbekistan, den USA und der Ukraine sowie aus allen Regionen Italiens vertreten. Der Ausstellungskatalog: https://slowinefair.slowfood.it/en/scheda_espositore/
„Wie der letzte Sommer gezeigt hat, ist der Klimawandel ein dringendes Thema für die Winzerinnen und Winzer. Es gibt jedoch auch Gründe für Optimismus, wie das Wachstum des ökologischen Weinbaus, der die Bodenfruchtbarkeit und die Pflanzengesundheit wiederherstellt. Diese Themen werden bei den Konferenzen, Debatten und Verkostungen im Rahmen der Messe angesprochen“, erläutert Giancarlo Gariglio, Koordinator der Slow Wine Coalition. Durch die Förderung von Slow Wine will Slow Food die Zukunft des Weinbaus gestalten – denn wir brauchen einen Paradigmenwechsel in einer Weinwirtschaft, die immer noch stark auf den Einsatz von Chemikalien angewiesen ist und in der Monokulturen die Artenvielfalt der renommiertesten Terroirs schädigen. Vorausschauende Winzerinnen und Winzer sind sich der Notwendigkeit eines Kurswechsels bewusst.
Deshalb setzt sich Slow Food für den Aufbau eines Systems ein, das Wein zu einem Instrument für die kulturelle Wiedergeburt des ländlichen Raums macht, in dem die Winzerinnen und Winzer als Hüterinnen und Hüter des Bodens und Tragende eines Systems agieren, das die ländlichen Gebiete schützt, die biologische Vielfalt wiederherstellt und das soziokulturelle Wachstum des ländlichen Raums fördert. „Die Slow Wine Fair ist die einzige Veranstaltung, dessen Verkostungs-Komitee die Weingüter im Katalog so auswählt, dass italienische und ausländische Käufer Unternehmen finden können, die wirklich die Philosophie von gut, sauber und fair widerspiegeln“, fährt Gariglio fort. Dem Komitee gehören Redakteurinnen und Redakteure des Slow-Wine-Führers sowie internationale Journalistinnen und Journalisten wie Deborah Parker Wong aus den Vereinigten Staaten und Juan Gualdoni aus Argentinien an. Durch Unterzeichnung des Manifests für guten, sauberen und fairen Wein kann jede und jeder Teil des Wandels werden. Dieses Dokument soll den Dialog zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern, Winzerinnen und Winzern sowie Fachleuten fördern und die Mitglieder der Slow Wine Coalition zu konkreten, konsequenten Maßnahmen zur Unterstützung des Wandels motivieren.
Das Programm: Konferenzen: Die Slow Wine Fair nimmt schon vor Ende Februar ihren Anfang: In den Wochen vor der Veranstaltung selbst finden drei Konferenzen statt, die die Hauptthemen der Messe beleuchten. Alle drei sind frei im Internet zugänglich und werden auf Italienisch und Englisch übersetzt. Die Veranstaltung Wine and the climate crisis(Wein und die Klimakrise) am 8. Februar um 18 Uhr (MEZ) umfasst vier Referentinnen und Referenten mit langjähriger internationaler Erfahrung, die ihre unterschiedlichen Perspektiven auf den Klimawandel im Weinbau einbringen werden: angewandte Forschung, akademische Forschung, Technologien sowie unternehmerische Praxis und ihre jeweiligen Erfahrungen vor Ort.
Am 15. Februar um 18 Uhr MEZ sprechen wir über Denominations: a common good? (Herkunftsbezeichnungen: ein Gemeingut?). Dabei diskutieren diverse Fachleute über die positiven Aspekte von Herkunftsbezeichnungen sowie die Bereiche mit Verbesserungsbedarf. Während es auf der einen Seite zahlreiche Fälle gibt, in denen Winzerinnen und Winzer aus einer DOC oder DOCG ausgetreten sind, schließen andererseits einige Konsortien Erzeugerinnen und Erzeuger aus, die eigentlich ein gutes Recht darauf hätten, Teil der Herkunftsbezeichnung zu sein. DOC und DOCG sind Herkunftsbezeichnungen für Weine aus Italien. DOC steht für kontrollierte Ursprungsbezeichnung, während DOCG für kontrollierter und garantierter Ursprung.
Life is organic (Das Leben ist Bio) am 22. Februar um 18 Uhr MEZ gibt uns die Gelegenheit, über den biologischen Landbau nachzudenken. Dabei analysieren wir zunächst die aktuelle Situation, bevor wir einige mögliche Zukunftsszenarien entwerfen. Es ist wichtig, die Öffentlichkeit für die Vorteile der ökologischen Landwirtschaft für die Bodenfruchtbarkeit, die Pflanzengesundheit und den sparsamen Umgang mit Ressourcen – vor allem mit Wasser – zu sensibilisieren und diese als eine Form des Klimaschutzes zu nutzen.
Meisterklassen: Auf der Slow Wine Fair finden auch mehrere Meisterklassenstatt: geführte Verkostungen zur Erkundung der italienischen und internationalen Weinszene sowie der Welt der Bitterliköre, darunterWeine aus dem Kaukasus, hervorragende Rot- und Weißweine aus Frankreich, bedeutende italienische Weine des Jahres 2010 sowie Champagner von Maison Lombard. „Mit der Slow Wine Fair hat BolognaFiere sein Angebot an Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit erweitert und konsolidiert“, erklärt Domenico Lunghi, Direct Events Director von BolognaFiere. „Und die diesjährige Ausgabe der Slow Wine Fair bietet ein vielversprechendes Angebot für die Weinbranche. Wir wollten die Möglichkeit der Teilnahme auch auf Spirituosen und Bitterliköre ausweiten, während ein weiterer Bereich der Messe den Anbietenden innovativer technischer Lösungen für die Lieferkette von Wein gewidmet sein wird – den wahren Verbündeten der Nachhaltigkeit.“
Eine weitere Neuheit für 2023 sind die Wine Retail Awards for Terroir und Slow Spirit, die von Weinliebhaberinnen und -liebhabern sowie Fachleuten in einer Reihe von Kategorien vergeben werden. Den ganzen Januar über wurden Nominierungen entgegengenommen, und die Mitglieder der Öffentlichkeit haben nun die Möglichkeit, ihre Vorlieben zu äußern, bevor die Expertenjury das letzte Wort hat. Die Gewinner werden dann auf der Slow Wine Fair am 27. Februar bekannt gegeben.
Praktische Informationen: Am Sonntag, dem 26. Februar, steht die Veranstaltung allen Weininteressierten offen. Für Branchenprofis – Import- und Vertriebsunternehmen, Gastronominnen und Gastronomen, Sommeliers und Weinhändlerinnen und -händler – ist der Besuch der Veranstaltung am Sonntag, dem 26. Februar, Montag, dem 27. Februar und Dienstag, dem 28. Februar möglich.