Inter Rhône: „Qualität und Quantität in gesamter Region“

Der wiedergewählte Präsident des Weinverbands Inter Rhône, Philippe Pellaton (Foto), verfolgt für seine zweite Amtszeit ambitionierte Ziele. Ganz oben auf seiner Agenda stehen die Steigerung des Exports und der Diversität. Über den neuen Jahrgang äußert er sich positiv: „Qualität und Quantität sind in der gesamten Region vorhanden.“

 

Zum Ende des Jahres 2023 wählte die Generalversammlung von Inter Rhône Philippe Pellaton erneut zum Präsidenten des Verbandes. Priorität der kommenden drei Jahre bleibt für ihn der im Frühjahr initiierte kollektive Plan für die Appellationen des Rhônetals. Mit allen Akteuren der Weinregion soll diese Vision mit ihren drei Hauptzielen bis 2035 umgesetzt sein: 1. Mehr Umsatz: Ankurbeln des Wirtschaftswachstums, Erhaltung der AOC Côtes du Rhône – 2. Mehr Vielfalt: Berücksichtigung der sich entwickelnden Konsumtrends – 3. Mehr Export: 50 Prozent Verkäufe ins Ausland.
Gute Ausbeute auch bei den Weisswein-Trauben am der Rhone.
Der 54-jährige sieht die Erhöhung der Exportanteile und die Stärkung der Appellation auf dem heimischen Markt in Frankreich als zentrale gemeinsame Nenner der unterschiedlichen Wirtschaftsinteressen. Mit diesem gemeinschaftlichen Ziel vor Augen möchte Pellaton, dem der Ruf als Mann des Dialogs vorauseilt, den Einsatz von Geldern und Energien bündeln. Dabei stützt er sich auch auf technische Kompetenzen und wirtschaftliche Analysen. Kollektiver Plan: Diversifizierung, Wachstum und Weiterentwicklung der Qualitätspyramide. Diversifizierung – Den bereits angestoßenen Trend hin zu Weiß- und Roséweinen möchte Pellaton weiter ankurbeln. Damit reagiert Inter Rhône auf die weltweit steigende Nachfrage nach diesen beiden Weinfarben.
Terre d’Ampuis / Ampuis.
Das Zielvolumen für 2035 beträgt 300.000 hl Weißwein und 470.000 hl Roséwein, von letzterem 200.000 hl Côtes du Rhône. So soll der sinkende Konsum von Rotwein kompensiert werden. Exportwachstum – Der Vertrieb der Rhône-Weine auf den wichtigsten Überseemärkten soll maximiert werden. Ziel für den Gesamtexport sind 50 % des Produktionsvolumens. Klassifizierung – Parallel zur Diversifizierung der Produktion bekräftigt Philippe Pellaton seinen Willen, die Entwicklung der Côtes du Rhône Villages mit geografischer Angabe und der Crus voranzutreiben.
Lese in Visan.
In einigen Côtes du Rhône Appellationen sieht er hier noch viel Potential. Zertifizierte Nachhaltigkeit als Treiber für die Region Außerdem ermutigt Philippe Pellaton alle beteiligten Instanzen des Rhônetals zu nachhaltiger Arbeit, was u.a. die Zertifizierung mit dem Bio- oder HVE-Label einschließt. Abgesehen von der Aufwertung, die diese Zertifizierungen und Gütesiegel für die gesamte Region bringen, geht es ihm um ein echtes Engagement, mit dem Ziel, nachhaltiges Wirtschaften mittel- und langfristig fest zu integrieren. 2022 waren 18% der Côtes du Rhône Reben mit dem AB Label biozertifiziert, 28% tragen das Nachhaltigkeitssiegel HVE.
Lese auf der Domaine de la Roubine in Gigondas.
Ein wichtiger Wegbereiter zur Erfüllung der gesteckten Ziele ist der neue Jahrgang: Jahrgang 2023: Ausgewogenheit und Finesse in rot, weiß und rosé. Trotz der relativ heterogenen Wetterbedingungen zwischen dem Norden und dem Süden des Rhônetals hat der Jahrgang 2023 in allen drei Farben ausgewogene und fein strukturierte Weine hervorgebracht. Auf einen historisch trockenen Winter folgte ein besonders regnerischer Frühling 2023, mit einigen stürmischen Episoden im nördlichen Teil, teilweise begleitet von lokalem Hagel. Glücklicherweise hatten Trockenheit und die Hitzewelle im Spätsommer keine Auswirkungen auf die Weinberge, da sich die Reben dank der kühlen Nächte gut erholen konnten.
Imposanter Weinanbau in Terres d’Ampuis.
Philippe Pellaton zeigt sich zufrieden: „Die Wetterbedingungen waren im Norden chaotischer als im Süden des Rhônetals, was zu einer kürzeren Ernte führte. Nichtsdestotrotz sind Qualität und Quantität in der gesamten Region vorhanden. Der Jahrgang 2023 erweist sich als großartiger Jahrgang für Cuvées: voll, dicht, ausgewogen und mit einem schönen Säureniveau.“ Henri Bour, Co-Präsident der AOC Grignan-les-Adhémar, fasst zusammen: „Die Ernte 2023 hat die Winzer voll befriedigt, nachdem sie in den vorangegangenen Monaten aufgrund der klimatischen Bedingungen viele Sorgen hatten. Es brauchte Geduld und Erfahrung, um diese ungewöhnliche Situation zu meistern. Am Ende steht ein Jahrgang, wie wir ihn uns jedes Jahr wünschen.
Weinlese auf der Domaine Pierre Gaillard in Tupin-et-Semons, Côte-Rotie.

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