GRAN CANARIA: AUF EIN GLAS VULKAN-WEIN ZUM MANDELBLÜTENFEST

Canaria_07Gran Canaria: Für Winter-Flüchtlinge das Ziel erster Wahl – auch wenn die kalte Jahreszeit in Mitteleuropa diesmal gar nicht stattfindet. Wer "sol y mar" schätzt, kommt auf den Kanaren auf seine Kosten. Wie auch der Weintrinker mit einem Vulkan-Tropfen beim Mandelblütenfest in Tejeda.

Im Hinterland – weitab von der Dünenlandschaft Maspalomas – wird alljährlich Anfang Februar "Fiestas del Almendro en Flor" mit buntem Programm gefeiert.Tejeda ist für seine Mandelbäume berühmt. Eines der größten Dorffeste der Insel zieht jedes Jahr zahllose Besucher an – und nicht nur Touristen. Stände mit lokalen Köstlichkeiten säumen Straßen und Gassen des Ortes. Folkloregruppen und Musikbands sorgen für ausgelassene Stimmung.Canaria_03Gitarrenklänge im kanarischen Bergland.

Neben Gepäck und Spezialitäten aus Mandeln gilt es die typische Knoblauchsosse "Mojo verde" zu probieren oder einen herzhaften Quesos Flor "Blumenkäse" von Gran Canaria. Dazu mundet natürlich der Wein von der Insel. In den vorigen Jahrhunderten war der Malvasia der bekannteste Wein der Kanaren. In den letzten Jahren wurden einige Sorten wieder eingeführt und kultiviert. Darunter die bekanntesten: Negramoll, Tintilla, Moscatel Negra, Malvasía und Listan.

Canaria_06Bodenständiger Landwein auf dem "Mercadillo": Bodega Vina Agüimes.

Die besten Weine kommen aus den Keltereien des Monte Lentiscal der Vega de los Mocanes, Vasequillo und Telde. Der bekannteste Tropfen auf Gran Canaria ist der El Vino del Monte, ein junger, leichter, herber Rotwein, der nur noch in geringen Mengen im Gebiet Lentiscal und Caldera Bandama angebaut wird – ein echter Vulkan-Wein. Der Vino Tigayga (Tinto) oder La Folia (Rosado) von Teror aus der Nachbarschaft von Tejeda sind Vino de Mesa (Tafelweine).

Canaria_02Dauergrün im ewigen Frühling.

Im Zentrum von Gran Canaria ist das wichtigste Weinanbaugebiet die Region um Tejeda. Dort wurde auch schon vor vielen Jahrhunderten Wein angebaut. Auf Gran Canaria werden vor allem junge, fruchtige Rot-, Weiss-, und Roséweine produziert. Diese zeichnen sich durch ihre besondere Charakteristik aus. Zum einen die vielen Sonnetage, die je nach Anbaugebiet bis zu 360 Tage ausmachen können, zum zweiten der vulkanische Boden und nicht zuletzt die autochthonen Weintraubensorten, die auf den Kanaren der Vernichtung durch die Reblaus entgangen sind.


Größere Kartenansicht Auf dem Eiland wird insgesamt auf etwa 500 Hektar Rebfläche Weinbau betrieben. Der große Teil der Weingärten liegt in der unmittelbaren Umgebung der Inselhauptstadt Las Palmas. Die meisten vor Ort produzierten Weine werden von Einheimischen und Touristen konsumiert. Nur ein sehr geringer Teil gelangt überhaupt auf das europäische Festland.

Canaria_04Ein Tänzchen, um die Mandelblüte zu feiern.

Vom Wein leben rund 60 Bodegas, die um die 200 Hektar Land bewirtschaften. Die meisten Bodegas werden von Familien betrieben. Die Weine von Gran Canaria sind nicht teuer, für eine Flasche Wein muss man  mit 5 Euro aufwärts rechnen. Die meisten Bodegas bieten nach vorheriger Anmeldung Besichtigung und Verkostung an. Bodega-Tipps:

Canaria_01Gütesiegel für Weine auf vulkanischem Untergrund.

Der Weinanbau begann auf Gran Canaria schon kurz nach der Eroberung der Insel. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts war die Weinproduktion eines der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren auf der Insel. Seit dieser Zeit wurde auch schon viel Wein nach Europa, vor allem nach England und an die portugiesischen Kolonien sowie Amerika exportiert. Im 18. Jahrhundert ging jedoch der Weinanbau aufgrund politischer Probleme mit England sowie den anderen Handelspartner stark zurück. In den letzten Jahren hat die Inselregierung den Weinbau wieder stark forciert.
Fotos/Text: Klaus Feldkeller 

DER AUTOR HAT TEXT UND FOTOS OHNE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DRITTER ERSTELLT.

Link: WEIN-DAVIDS AUF DER URLAUBSINSEL

 

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