ALENTEJO: KEINE WEINE IM MAINSTREAM

Der Alentejo ist eine portugiesische Sehnsuchtsregion. Das Landschaftsbild ist geprägt von endlosen Weiten, sanft gewellten Ebenen und einem weiten, blauen Himmel. Olivenöl, Kork und Schweinefleisch – das sind die wichtigsten Produkte des Alentejo, und natürlich Wein:

Eine ganze Reihe von Weinmachern in der Region will gegen den Mainstream anschwimmen: Winzer, die ihre Weine in Amphoren ausbauen. Produzenten, die lieber in hohen Lagen und von uralten Rebstöcken kleine Erträge ernten, statt es sich in der Ebene einfach zu machen. Önologen, die mit unbekannten Rebsorten experimentieren. Unternehmer, die nachhaltig, biologisch und visionär arbeiten und nicht nur den Gesetzen des Marktes folgen. Winzer, die sich zu den Wurzeln der Region bekennen, die sich auf die Traditionen zurück besinnen und die eine Schwäche für Ecken und Kanten haben.

Eine Auswahl dieser Weine stellte Caro Maurer (MW) in der Kölner winebank vor:

Herdade Paço do Conde, Rerserve 2017, Rebsorte: Antão Vaz, 13,5 Alkohol, 9 Monate gereift, zahlreiche Auszeichnungen

Torre de Palma, Torre de Palma Arinto, Alvarinho 2018, Rebsorten: Arinto, Alvarinho, 13,4 Alkohol, Barrique, aromatisch-fruchtig.

Luis Duarte Vinhos, Rubrica 2018, Rebsorten: Antão Vaz 62% – Verdelho 23% – Viognier 15%, 13,5 Alkohol, Mischung aus autochthonen portugiesischen und französischen Reben, Pfirsich und Aprikose, getrocknete Blüten.

Authentisches Ambiente für die Alentejo-Degustation: Die winebank in Köln.
Herdade do Rocim, Amphora 2018, Rebsorten: Aragonêz, Trincadeira, Moreto, Tinta Grossa, 12,0 Alkohol, cremig-frisch, sanft süß, runde, schwarze Kirsche, Himbeere und Pflaume

Susana Esteban, Procura 2014, Rebsorten: Alicante Bouschet, diverse rote Rebsorten,  14,8 Alkohol, Fruchtig und intensiv, ohne Spuren von Überreifung, Noten von Tabakblättern, ein starkes Mineralgefühl, das Spannung und Komplexität hinzufügt.

Cabeças do Reguengo, Solisticio 2016, Rebsorten: Aragonêz, Trincadeira, Alicante Bouschet, 12,8 Alkohol, Rotwein aus den jahrhundertealten Reguengo-Reben. Gärung mit teilweisen oder vollständigen Stielen, Zementbottich oder Tonamphora. Nach alkoholischer Gärung zwei Jahre in Fässern oder kleinen Eichenfässern gereift. Abfüllung ohne Schönung oder Filterung. Reift 12 bis 24 Monate in der Flasche.

Vertreter der roten Qualitäts-Offensive aus Portugal.
Quinta do Paral, Quinta do Paral Vinhas Velhas 2017, Rebsorten: Aragonêz, Tinta Grossa, 15 Alkohol, in kleinen Körben von Hand gelesen und dann rigoros selektiert. Die entrappten Trauben gären bei kontrollierter Temperatur (24-26º) für 15 Tage. Die Reifung erfolgt für 18 Monate in Barriques aus französischer Eiche.

Quinta das Arcas, Tapada de Villar Reserva 2014, Rebsorten: Touriga Nacional, Syrah, Alicante Bouschet, 12,8 Alkohol, nach der nachts stattfindenden Lese werden die Früchte sofort entrappt und in offenen Stahltanks fermentiert. Anschließend reift der junge Wein für 8 Monate in französischen Eichenholzfässern heran, ehe er in Flaschen gefüllt wird.

Julio Bastos, Dona Maria Grande Reserva 2014, Rebsorten: Touriga Nacional, Syrah, Alicante Bouschet, Petit Verdot, 14,0 Alkohol, üppige Aromen wilder Früchte, Anklänge von feiner Minze und warmen Gewürzen. Seidig geschmeidige Tannine enden in einem langanhaltenden Abgang.

Joao M. Barbosa Vinhos, Lapa dos Gaivoes Grande Reserva 2011,  Rebsorte: Touriga Nacional, 13,5 Alkohol, Aromatik reicht von hochreifen Beeren über Gewürze, aromatische Kräuter über schwarze Oliven, einem Hauch von Minze bis hin zu dunkler Schokolade.

Reynolds Wine Growers, Gloria Reynolds Red 2009, Rebsorten: Trincadeira, Alicante Bouschet, 14,0 Alkohol, fundiert, ausbalanciert und erstaunlich langlebig.

Fotos: – Text: Klaus Feldkeller

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