VINITALY: AUF DER SEIDENSTRASSE NACH CHINA

Zum 51. Mal öffnete die „Vinitaly“, die größte italienische Weinmesse, ihre Tore. In Verona drehte sich Anfang April alles um den Rebensaft:

Bio-Weine sind auch in Italien beim Konsumenten gefragter denn je.
Stolz vermeldet die Messe Verona die Statistik der aktuellen vinitaly: „Die 51. Ausgabe schließt mit 128.000 Besuchern aus 142 Ländern. Mehr als 30.000 Top-Einkäufer bedeuten eine Steigerung von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“ Veronafiere hatte 4.270 ausstellende Unternehmen aus 30 Ländern zu Gast, was einem Plus von 4 Prozent insgesamt und insbesondere bei den internationalen Produzenten einem Zuwachs von 74 Prozent entspricht. „Vinitaly“ und die Stadt zogen darüber hinaus 35.000 Weinliebhaber ins historischen Zentrum von Verona und in die Stadt Bardolino am Gardasee.
Schaumweinen aus italienischer Herkunft galt das besondere Interesse bei den Messe-Besuchern.
Grosses Augenmerk legen die italienischen Produzenten nun auf den chinesischen Markt. Verona soll der Ausgangspunkt für eine neue „Seidenstraße“ nach China als Absatzmarkt werden. So soll der Absatz ins Land der Mitte bis 2020 um mehr als 2 Millionen Flaschen mit einem Wert von 68 Millionen Euro gesteigert werden. Die vier Messetage in Verona waren nicht nur ein B2B-Meeting, auch gingen fast 400 Konferenzen, Seminare und Events für Weinenthusiasten über die Bühne. Ein Highlight war dabei die exklusive Veranstaltung „50 Jahre Sassicaia.“Wir haben die diesjährige Vinitaly 2017 als Ausgabe „50 +1“ getauft, sagte der Präsident der Veronafiere, Mauritius Danese, „als eine Möglichkeit, einen ersten Schritt in Richtung Zukunft für die nächsten 50 Jahre zu gehen.“
Das internationale Publikum informierte sich über die zahlreichen authochtonen Weine Italiens.
Eines der Ziele der diesjährigen Vinitaly-Ausgabe war die Erweiterung der Veranstaltung auch außerhalb des Messegebietes, insbesondere um eine klare Linie zwischen b2b- (business to business) und b2c-Events (business to consumer) zu ziehen. 2017 kamen mehr Besucher aus dem Ausland nach Verona: Vereinigte Staaten von Amerika (+ 6%), Deutschland (+ 3%), Großbritannien (+ 4%), China (+ 12%), Frankreich und Kanada (Vorjahrszahl), Russland (+ 42%), Japan (+ 2%), Nordeuropa (+ 2%), die Niederlande und Belgien (+ 6%). Damit bestätigt Vinitaly seinen Status als wichtige internationale Messe für Wein und Spirituosen.
Auch in der Innenstadt Veronas fand das Thema Wein seinen Niederschlag.
Für die meisten Fachbesucher wie Journalisten, Importeure, Winzer, Produzenten, Restaurantinhaber, Sommeliers und Weinenthusiasten sind diese vier Tage harte Arbeit. Auf 100.000 Quadratmetern präsentierten 4.000 Aussteller ihre Erzeugnisse. Etiketten-Druckereien, Glasproduzenten, Maschinenbauer, Mineralquellen-Betreiber, Spirituosen und Softdrink-Produzenten – und Wein- und Sektgüter aus der ganzen Welt stellten aus. Neuigkeiten gibt es dieses Jahr vor allem im Bereich der Infrastruktur und des Designs mit der Vergrößerung und dem Restyling von Pavillons (Piemont, Toskana, Sardinien, VinInternational). Der Businessplan sieht für die nächsten vier Jahre noch weitere Umbauten vor: 72 Millionen der bereitstehenden 94 Millionen werden in die Verbesserung der Infrastruktur, der digitalen Transformation und den Bau eines Parkplatzes mit mehr als 3.000 Plätzen investiert.
Vinitaly ist immer noch mehr eine Publikumsveranstaltung als eine Fachmesse.
Toskana und VinInternational sind nun in einer großen Ausstellungsfläche von 4.000 qm vereint und ersetzen die beiden separaten Flächen, die bis zum vergangenen Jahr eingerichtet wurden. Eine andere Neuigkeit ist die Anwesenheit von englischen und US-amerikanischen Weinkellern, zu denen sich Aussteller aus der Schweiz, Frankreich, Aserbaidschan, Georgien, Kroatien, Argentinien, Portugal, Australien und Südafrika gesellen. Ausländische Käufer hatten bei den „Taste & Buy“-Treffen für Unternehmen die Möglichkeit, die besten Weine zu verkosten. 
Fotos: Ennevi-Veronafiere – Text: Klaus Feldkeller

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