Weinberge mit ungepfropften, über 120 Jahre alten Rebstöcken, stehen für üppige Fruchtaromen der „Tinta de Toro“. Lucas Löwi (Foto) von der Bodega Numanthia stellt eine Masterclass auf der Düsseldorfer Prowein vor:
ROTES JUWEL AUS TORO: TERMANTHIA
Wurzelechte Reben und optimales Klima sind Garanten für Toro-Spitzenweine. Foto: Moët Hennessy.
Das Weingut Numanthia liegt bei Valdefinjas, einem kleinen Dorf in Toro nahe der portugiesischen Grenze. Die Erträge sind mit die niedrigsten weltweit – vergleichbar mit der spanischen Region Priorat – lediglich zwischen 2.000 und 3.000 Kilo pro Hektar. Anno 2008 wurde die Bodega von der LVMH-Gruppe übernommen.Weltweit haben sich die Marken Numanthia und Termanthia einen Namen gemacht. Robert Parker adelte den Termanthia 2004 mit 100 Punkten.
Weingut-Chef Lucas Löwi weist bei der Verkostung auf die historischen Wurzeln des Anbaugebietes hin: Numanthia stammt von der Stadt Numancia, deren Einwohner sich einen bedingungslosen Kampf mit den römischen Eroberern lieferten. Der Wein symbolisiert eben diese Eigenschaften: Hartnäckigkeit und Widerstand gegen die Widrigkeiten der Natur. Die Reben überstehen härteste klimatische Bedingungen (kalte Winter, trockene Sommer) und trotzten auch der Reblaus.
Portfolio im Premium-Segment: Cape Mentelle, Numanthia sowie Cheval des Andes aus dem Hause Moët Hennessy Estates & Wines.IM GLAS: Numanthia 2009 ist von tiefer, dunkler Purpurfarbe und präsentiert sich komplex-reichhaltig nach 21-monatiger Reife in neuer französischer Eiche. Der Wein zeigt eine abgerundete Himbeercoulis-Note, erinnert dabei auch an wilde Erdbeeren und Vanilleschoten. Am Gaumen schmeichelt er mit vollem Körper sowie opulenter Struktur würzig-elegant. Die Tannine verleihen dem 2009er eine angenehme Symmetrie. Ein Hauch von weißem Pfeffer und Graphit unterstreicht die dunkle Beerenfruchtigkeit.
Numanthia 2011: Der Jahrgang hatte eine frühe Lese mit geringem Ertrag. Der Wein offenbart ein tief-rotes Farbenspiel. Frische und gereifte Früchte, wie Erdbeeren und Feigen, sind die Hauptakteure im vielschichtigen Aromen-Spektrum. Vanillecreme-Gebäcknoten sowie ein leicht balsamischer Hauch tänzeln auf einer würzigen Note von schwarzem Pfeffer und Tabakblättern. Dominant trumpft der Numanthia 2011 mit Kraft und Lebendigkeit auf. Dunkle Beerenfrüchte werden von runden Tanninen umrahmt, die in ein weiches, cremiges Gaumengefühl münden. Nachhaltig-mild bleibt der Abgang mit Kakaonoten in Erinnerung.
Weingut-Direktor Lucas Löwi (Bodega Numanthia) bei der Prowein-Präsentation.Termanthia 2009: Man atmet den flirrend-heissen Sommer im Glas. Der Wein vefügt über ein duftiges Bouquet aus dunklen Früchten, Maulbeeren, Wacholder und Lavendel – mit Vanille-Noten aus dem Holz. Am Gaumen ist er vollmundig mit festen, fein geschliffenen Tanninen. Viel Orangeat und ein Hauch von Melasse. Saftig, fleischig, ein leicht würziger Abgang.
Termanthia 2011: Komplexität und Aromen-Vielfalt kennzeichnen auch diesen Wein. Kirsche, Pflaume sowie florale Noten und Lavendel stechen hervor. Eine prägnante Mandel-Note macht sich bemerkbar. Am Gaumen präsentiert sich der Wein elegant-samtig, mit fein-konzentrierten Aromen – prägend für das Teso de los Carriles Terroir im Toro. Der Wein stammt aus über 120 Jahre alten wurzelechten Reben auf 800 Meter Höhe. Filigrane Veilchen-, Gebäck- und Erdbeernoten dominieren den lang anhaltenden Abgang.
DEGUSTATION: Numanthia 2009 – Numanthia 2011 – Termanthia 2009 – Termanthia 2011
Hauptwein der Bodega Numanthia ist Numanthia, seit dem ersten Jahrgang ein Repräsentant für Premium-Qualität. Unter dem Numanthia rangiert der Termes, der aus etwas jüngeren Reben und deklassierten Trauben des Numanthia produziert wird. Von beiden Weinen werden je einige zehntausend Flaschen hergestellt. Vom Topwein Termanthia, der von einem einzigen Weinberg stammt, sind es einige tausend Flaschen. Die erste Termanthia-Lese erfolgte im Jahr 2000.
Fotos – Text: Klaus Feldkeller
DER AUTOR HAT DEN BEITRAG OHNE FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DRITTER ERSTELLT. ZUR DEGUSTATION ERFOLGTE EINE EINLADUNG VON LVMH.
LESEN SIE AUCH: BÜRGERLICHER WEIN-ADEL: CRU DU MÉDOC
HINWEIS: DER AUTOR HAT TEXT UND FOTOS OHNE FINANZIELLE UND MATERIELLE UNTERSTÜTZUNG DRITTER ERSTELLT.