Hinweis: Auch wenn es erst einmal so aussieht. Dies ist kein Werbetext (neudeutsch native advertising article) über das Weingut „Castel di Salve“ in Depressa im Stiefelabsatz Italiens. Dort in der Cantina wird Negroamaro, Primitivo und Malvasia nera vom Feinsten produziert. Ein journalistischer Besuch bei Francesco, Francesca und Francesco.
Apulien Mitte November. Die Sonne meint es jetzt endlich einmal gut – nach einem verregneten Sommer klagen vor allem die Oliven-Bauern. Die Winzer hat es nicht ganz so schlimm erwischt. Stippvisite bei Castel di Salve in Depressa im apulischen Niemandsland zwischen Otranto und Santa Maria di Leuca. Hier im 1500-Seelen-Dorf von Tricase liegt die Kellerei des Weingutes, gegründet vom Herzog di Salve im 19. Jahrhundert. Und adlig geht die Geschichte weiter bis in die Gegenwart. Francesco Winspeare ist der heutige Geschäftsführer. Ein leibhaftiger Baron aus dem Fürstenhaus Liechtenstein. Zusammen mit dem Agronomen Francesco Marra legte Winspeare-Francesco vor gut 25 Jahren den Grundstein für die jetzige Qualität: Fruchtfrische Weine aus den autochthonen Rebsorten Apuliens. Die Weingärten liegen in Monteroni, Supersano und Ugento im Westen des Salento. Historische Cantina der Winzerei im apulischen Salento.
Francesca Rizzi bringt dem Besucher die Synthese aus Tradition und Moderne beim Tasting näher. Los geht es mit „Santimedici Rosso“, dem Brot-und-Butter-Wein. 100 Prozent Negroamaro. Duft von Johannis-und Himbeeren, Zimt-Gewürznoten. Harmonischer Geschmack. Am Gaumen leicht bitter. Sortentypisch. Dann im Glas: „Armécolo“: 80 Prozent Negroamaro. Der Rest: Malvasia nera di Lecce. Intensiver Beeren-Duft mit reifer Kirsche. Voller Geschmack, langer Abgang. Francescas kulinarischer Tipp: „Passt sehr gut zu Fisch und Fischsuppe mit Tomaten“.Blick in die historischen Kellergewölbe in Depressa.
Halb Negroamaro, halb Montepulciano – das ist die Mischung, die den 2011er „Priante“ prägt. Die Negroamaro-Trauben werden Ende September gelesen und während zehn Tagen eingemaischt. Der Wein wird ein Jahr im Stahltank ausgebaut. Die Montepulciano-Trauben werden Ende Oktober geerntet, worauf der Most zwei Wochen an den Schalen bleibt. Nach dem Abpressen folgt der einjährige Ausbau in Barriques. Kraftvolle Dichte mit Leder- Noten, schwarzer Schokolade, ein Hauch von Vanille und Harz. Geschmeidig am Gaumen.
Snacks zur deutsch-italienischen Weinprobe.
„Cento su Cento“. Hundertprozentig setzt man bei Castel di Salve jeweils auf Negroamaro und Primitivo. Beide reinrassigen Vertreter Apuliens bestechen durch Kraft und vollen Geschmack, ohne jedoch wuchtig-marmeladig zu munden. Das Flagschiff von Castel di Salve: „Lama del Tenente Rosso Salento“. Je ein Drittel Primitivo, Montepulciano und Malvasia Nera (30 Prozent). Die Wuchtbrumme besitzt stolze 14,5 Volumenprozent und ist von tiefroter Farbe mit violettem Schimmer. Im Glas entfaltet sich ein Duft nach Früchten wie Pflaume, Brombeere und dunkler Kirsche, dezent angereichert mit Gewürznuancen, etwa Nelke, Zimt und Pfeffer.
Werbeträgerin von Castel di Salve: Francesca Rizzi.
„Eigentlich gehört unser Passito zum Pflicht-Programm einer Verkostung im Hause Castel di Salve“, sagt Francesca zum Abschied. Aber Strohwein ist heute nicht ganz nach meinem Geschmack. Stattdessen geht es noch auf einen Drink nach Tricase in die coole Bar „Farmacia Balboa“, die Francesco Winspeare zur Hälfte gehört. Dort hat der adlige Winzer jedoch nur wenig Zeit für den Gast aus Deutschland. Der Wein-Baron will Geschäftskunden aus Übersee von den Qualitäten seiner Apulien-Weine überzeugen.
Stylischer Ort für Wein und Cocktails – benannt nach einem spanischen Eroberer.