BODEGA DIEZ SIGLOS: „GENOSSENSCHAFTLICHE AKTIENGESELLSCHAFT“

Degustationsbesuche bei den Bodegas Beronia, Marqués de la Concordia sowie Diez Siglos im spanischen Rueda:

Betoneier in der Bodega Beronia.

Der Weißwein Beronia Rueda Verdejo 2021 wurde aus den Trauben einer in zwei Etappen durchgeführten Weinlese kreiert, wobei die erste Etappe dazu diente, die frühesten Trauben zu sammeln, die seine ganze Frische und einen krautigen Punkt liefern, während die zweite und späte Etappe sich auf die Auswahl der reifsten und konzentriertesten Früchte konzentriert, um dem Endergebnis Volumen zu verleihen. Mit diesen Zutaten hat Bodegas Beronia Rueda, ein Unternehmen der González Byass Gruppe, seinen besonderen Wein in dieser Region hergestellt. Wie bei den vorangegangenen Jahrgängen wurden die Trauben der beiden Ernten getrennt verarbeitet und in Edelstahl- und Betontanks vergoren.
Die endgültige Coupage ist ein vielseitiger sortenreiner Rueda, der perfekt zu exotischeren Speisen wie orientalischen Gerichten (Sushi), aber auch zu klassischen Gerichten, weißem Fisch, geräucherten oder cremigen Käsesorten und Weißkäse passt. Hohe aromatische Intensität zeichnet den Verdejo aus, wie Javier Garcia Martin, Weintechniker bei Beronia betont. In der Nase dominieren Zitrusnoten (Grapefruit) und weiße Früchte, begleitet von sortentypischen krautigen Aromen wie Fenchel. Im Mund ist er geschmeidig, frisch und elegant. Im Abgang mit einem weichen Hauch von Bitterkeit, typisch für Verdejo.
 

Winemaker David Gutiérrez (links) mit der Crew der Bodega Marqués de la Concordia

Die Weine von Marqués de la Concordia gehören zu einem globalen Lifestyle-Projekt namens The Haciendas Company, bei dem die exklusivsten Gourmetprodukte von den traditionellen spanischen Weingütern hergestellt werden, die die besten Unterkünfte und gastronomischen Erlebnisse bieten. Concordia, das ist ein spanisches Synonym für Vertrauen, das die Überzeugung vermittelt, an einen Traum zu glauben und diesen zu verwirklichen, von den besten Weinen zu träumen und diese zu kreieren. Die Kellerei setzt seit langem auf die Kultivierung der autochtonen Rebsorte in den Rebflächen der Gruppe Concordia in Rueda. Diese liegt 740m über dem Meeresspiegel und ist geprägt von kontinentalem Klima, der nährstoffarme kalkhaltige Lehmboden ist von sandigem, Alluvialboden und weitläufig von Kieselsteinen, welche die Erwärmung des Bodens tagsüber moderieren, bedeckt.

Typisches Terroir in der Rueda: Kieselsteine und Lehmboden.

Die Handlese findet zu später Stunde bei Marqués de la Concordia, zur Vermeidung von hohen Temperaturen und der Minimierung von Oxidationsprozessen statt. Die Trauben werden in rostfreien Edelstahltanks während 15-20 Tagen bei niedrigen Temperaturen (14ºC) langsam vergoren. Drei Monaten auf der Feinhefe verleihen dem Wein mehr Volumen und Sämigkeit. Nicht chaptalisiert und nicht nachgesäuert. Sauberes, blasses strohgelb mit grünlichen Tönen. Intensiver Duft gelber Früchte, Steinfrüchte und Wiesenkräuter sind begleitet von cremigen Aromen. Am Gaumen balanciertes Saürespiel, milder Schmelz, anhaltend. Serviervorschlag: Aperitif, Fisch (Dorade, Wolfsbarsch, Kabeljau etc.), Calamares, Gefügel sowie vegetarische Gerichte, Weichkäse z.B. Brie de Meaux. 
 

Export-Manager Miguel Renedo begutachtet die Glasballons für die Vino Dorado-Produktion von Diez Siglos

Miguel Renedo Export-Manager. Irgendwie ist es eine kleine Genossenschaft und doch ist es ganz anders als das, was wir unter einer Genossenschaft verstehen. Diez Siglos also eine genossenschaftliche Aktiengesellschaft nennen. Klingt nach etwas, was nicht funktionieren kann. Das Modell ist aber bisher eine krasse Erfolgsgeschichte. 2010 war der erste Jahrgang, der auf den Markt kam. Im Jahre 2014 hat man die Produktion von zwei auf vier Millionen Flaschen im Jahr verdoppelt. Experimentierfreudige Weingüter, die sich sogar an den Vino Dorado wagen: Bei diesem alten Verfahren oxidiert der Weißwein über mehrere Wochen an der frischen Luft in großen grünen Glasballonflaschen. Ein langwieriger Prozess, der kompliziert und teuer ist und einen bitter schmeckenden Wein hervorbringt, den man entweder hasst oder liebt. Statt wie üblich an Kellereien zu verkaufen haben sich 76 Traubenbauern zusammengetan, Geld in die Hand genommen und ein modernes Weingut aus dem Boden gestampft.

FAKTEN-BOX: Die Rebsorte Verdejo ist seit über tausend Jahren in der D.O. Rueda beheimatet. Ihren einzigartigen Charakter verdankt sie ihrem Aroma und Geschmack, den feinen Buschkräuternuancen, den fruchtigen Noten und ihrem ausgezeichneten Säuregehalt. Ihr Extrakt, mit dem der Charakter großartiger Weißweine definiert wird, lässt sich durch ihren Körper und ihre typisch bittere Note herausschmecken, die im Mund überraschend anders schmeckt und von einer ausgeprägten Fruchtigkeit begleitet wird. Nachhaltig im Abgang, machen diese ausgewogenen Weine Lust auf die anschließende Verkostung.
Die D.O. Rueda liegt 700 bis 930 Meter über dem Meeresspiegel. Die ebenen, jedoch hoch gelegenen Weinberge halten kalten, sehr langen Wintern mit Spätfrost und heißen, trockenen Sommern stand, in denen die Hitze nur gelegentlich von ungebetenen Gewittern abgelöst wird. Aus diesem Grund müssen die Reben ihre Feuchtigkeit, mehr als in anderen Gebieten Europas, aus dem tiefsten Untergrund gewinnen. Aufgrund ihrer späten Keimung werden sie oft erst im März oder Anfang April beschnitten. Regen fällt in dieser Region nur spärlich: Die Niederschlagsmenge beträgt nur 300 bis höchstens 500 Liter jährlich.
Der große Unterschied zwischen der Tages- und Nachttemperatur ist auch das Geheimnis des ausgewogenen Verhältnisses zwischen dem Zuckergehalt, den die Rebsorte aus der Sonne gewinnt, und ihrem Säuregehalt, den sie während der frischen Nächte beibehalten kann. Die bis zu 2.600 Sonnenstunden im Jahr schaden der Rebsorte nur dank der späten Keimung ihrer Trauben nicht. Hinsichtlich ihres Breitengrads liegt das Weinbaugebiet Rueda im mediterranen Raum. Aufgrund seiner Höhenlage ist jedoch der kontinentale Einfluss spürbar.
Die D.O. Rueda befindet sich mitten in der Flusssenke des Duero und bildet eine Hochebene mit sanften Erhebungen und Hängen, die dem Wind des Atlantiks ausgesetzt sind. Am Ufer des Duero und seinen Zuflüssen Trabancos, Zapardiel und Adaja befinden sich breite Schwemm- und Flussterrassen. Der braune, steinige Boden ist reich an Kalzium und Magnesium, gut durchlüftet und drainiert und einfach zu bewirtschaften. In den höheren Lagen kommt Kalkstein. Quelle: D.O. Rueda.

Fotos: – Text: Klaus Feldkeller
DISCLAIMER: Die Medienreise erfolgte auf Einladung. Dies hat keinerlei Auswirkung auf die Berichterstattung.

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