GRAN VINO RUEDA: REFERENZWEIN DER EXTRAKLASSE

Tasting-Rundgang in der spanischen Rueda in den Bodegas Valdecuevas und de Alberto:

Produktionsstätte der Bodega Valdecuevas in Rueda
Ihren Urprung hat die Familie Martín schon mehr als sieben Jahrzehnte in der Agrarwirtschaft, in der Produktion hochwertiger Olivenöle. 2013 wurde dann die hochmoderne und technisch perfekt ausgestattete Bodega errichtet. Die Weinberge liegen mitten im Herzen der Rueda in einer Höhe von ca. 770 Meter über dem Meeresspiegel. Die Trauben werden bei Nacht gelesen und stammen alle ausschließlich von den 120 Hektar des Weingutes.

Die Export-Verantwortliche Tatiana Sáez von der Bodega Valdecuevas.

Die Mannschaft um Inhaber Javier Martin hat sich komplett dem Verdejo verschrieben und nicht zuletzt deshalb, ist Valdecuevas in Spanien derzeit der spektakulärste Newcomer der Region Rueda. Dies ist ein Verdejo im klassischen Stil, hergestellt ausschließlich aus Trauben der ältesten und am wenigsten produktiven Weinbergen, die steinigen Boden aufweisen und eine perfekte Reifung begünstigen. Im Glas zeigt er sich in einem blassen Gelb mit grünlichen Reflexen, Noten von Steinobst wie Aprikose und Pfirsich bestimmen das Bouquet, untermalt von einer frischen Kräuternote von Fenchel. Am Gaumen vollmundig, cremig und ausgewogen. Passt gut zu Frischgerichten.

Bodega Valdecuevas: Rebenflächen, soweit das Auge reicht.

Die Bodega Hijos de Alberto sieht auf eine 350 Jahre alte Geschichte im Rueda zurück. Es ist eines der führenden Weingüter im Bereich Qualität in den letzten 65 Jahren. Der Weinkeller befindet sich in einem alten Dominikanerkloster aus dem 17. Jhd. Unter dem Keller befindet sich die sogenannte Galerie, ein Labyrinth, was ursprünglich durch die Dorfbewohner als Keller genutzt wurde, vom Weingut aber Stück für Stück gekauft und für die Weinproduktion.

Export-Manager Diego González Hernández zeigt die Produktionsgeräte bei de Alberto.

Mit seiner hellen strohgelben Farbe, seinen trockenen aber unglaublich fruchtigen Exotic-Noten wird er nicht nur zum Sommerwein, sondern schmeckt rund ums Jahr. Ein vollmundiger Wein mit richtig Stoff dahinter. Selten war ein spanischer Weisswein so klar und sauber produziert. „Vinos Rancio“ ist der althergebrachte Name des dem Sherry ähnlichen Getränks aus dem Herzen von Spanien. Der hier produzierte Wein aus der Traube Verdejo, wird im Januar in Glasballons in den Innenhof des Weingutes gestellt und hier bis in den Herbst stehen gelassen.

Bei diesem traditionellen Verfahren oxidiert der Weißwein über mehrere Wochen an der frischen Luft in großen grünen Glasballonflaschen.

Danach kommt der „Vinos Rancios“ noch für 3 Jahre in Holzfässer, die nach dem Prinzip des „Solera -Verfahrens“ zu Ende reift. Heraus kommt ein wunderbarer Aperitif-oder Degistiv-Wein der zu Fleischpasteten, Foie Gras oder Käse passt. Es lässt sich aber auch hervorragend eine Steinpilz-Creme damit verfeinern. Die neue Kategorie „Gran Vino de Rueda“ ist die Referenzklasse für Spitzenweine. Damit werden Weine ausgezeichnet, deren Trauben aus Weinbergen mit einem Alter von mehr als dreißig Jahren, einem Ertrag von 6.500 kg pro Hektar und einem Verarbeitungsanteil von 65Produzent stammen.

Line-up der aktuellen Produktion von de Alberto.

Mit seiner hellen stohgelben Farbe, seinen trockenen aber runden und exotischen Noten ist der Einstiegs-Verdejo ein toller Sommerwein, der auch zu anderen Jahreszeiten schmeckt. Seit 2016 ist die Umstellung auf ökologischen Weinbau in Teilbereichen der Weinberge der Bodega hijos de Alberto geglückt. Hier findet man den ersten zertifizierten biologischen Wein von de Aberto. Nach soviel Erfahrung im herkömmlichen Bereich, war es nicht schwer auch im Bio-Bereich einen ausdrucksstarken Verdejo zu schaffen.

FAKTEN-BOX: Die Rebsorte Verdejo ist seit über tausend Jahren in der D.O. Rueda beheimatet. Ihren einzigartigen Charakter verdankt sie ihrem Aroma und Geschmack, den feinen Buschkräuternuancen, den fruchtigen Noten und ihrem ausgezeichneten Säuregehalt. Ihr Extrakt, mit dem der Charakter großartiger Weißweine definiert wird, lässt sich durch ihren Körper und ihre typisch bittere Note herausschmecken, die im Mund überraschend anders schmeckt und von einer ausgeprägten Fruchtigkeit begleitet wird. Nachhaltig im Abgang, machen diese ausgewogenen Weine Lust auf die anschließende Verkostung.
Die D.O. Rueda liegt 700 bis 930 Meter über dem Meeresspiegel. Die ebenen, jedoch hoch gelegenen Weinberge halten kalten, sehr langen Wintern mit Spätfrost und heißen, trockenen Sommern stand, in denen die Hitze nur gelegentlich von ungebetenen Gewittern abgelöst wird. Aus diesem Grund müssen die Reben ihre Feuchtigkeit, mehr als in anderen Gebieten Europas, aus dem tiefsten Untergrund gewinnen. Aufgrund ihrer späten Keimung werden sie oft erst im März oder Anfang April beschnitten. Regen fällt in dieser Region nur spärlich: Die Niederschlagsmenge beträgt nur 300 bis höchstens 500 Liter jährlich.
Der große Unterschied zwischen der Tages- und Nachttemperatur ist auch das Geheimnis des ausgewogenen Verhältnisses zwischen dem Zuckergehalt, den die Rebsorte aus der Sonne gewinnt, und ihrem Säuregehalt, den sie während der frischen Nächte beibehalten kann. Die bis zu 2.600 Sonnenstunden im Jahr schaden der Rebsorte nur dank der späten Keimung ihrer Trauben nicht. Hinsichtlich ihres Breitengrads liegt das Weinbaugebiet Rueda im mediterranen Raum. Aufgrund seiner Höhenlage ist jedoch der kontinentale Einfluss spürbar.
Die D.O. Rueda befindet sich mitten in der Flusssenke des Duero und bildet eine Hochebene mit sanften Erhebungen und Hängen, die dem Wind des Atlantiks ausgesetzt sind. Am Ufer des Duero und seinen Zuflüssen Trabancos, Zapardiel und Adaja befinden sich breite Schwemm- und Flussterrassen. Der braune, steinige Boden ist reich an Kalzium und Magnesium, gut durchlüftet und drainiert und einfach zu bewirtschaften. In den höheren Lagen kommt Kalkstein. Quelle: D.O. Rueda.

Fotos: – Text: Klaus Feldkeller
DISCLAIMER: Die Medienreise erfolgte auf Einladung. Dies hat keinerlei Auswirkung auf die Berichterstattung.

Kommentare sind geschlossen.