PFÄLZER WEIN FÜR KÖLSCHE GAUMEN

„Generation Pfalz“ – das sind 20 junge Winzerinnen und Winzer unter 40 Jahren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ein Jahr lang deutschlandweit die Lust auf den Pfälzer Wein und die Pfalz zu wecken, so auch in Köln:

Die Mitglieder der „Generation Pfalz“ haben den Pfälzer Wein bei ihrer Stipvisite in Deutschland in Köln in der Frankenwerft vorgestellt und wollen dabei für frischen Wind in der Weinszene sorgen. Ausgewählt durch eine sechsköpfige Fachjury unter dem Vorsitz des renommierten Sommeliers Peer Holm können sich die 20 Winzerinnen und Winzer beweisen und neue Erfahrungen sammeln. Wie Jochen Gradolph vom Gut Neuspergerhof in Rohrbach. Der mit Preisen dekorierte Weinbauer setzt seit 2015 auf Bio-Anbau. Bereits der 2016er Riesling Ortswein lässt eine individuelle Handschrift erkennen. Runder Schmelz sorgt für guten Trinkfluss. Auch die 2017er Cuvée aus Weissburgunder und Chardonnay weiss zu gefallen.
Nachwuchs-Winzer Jochen Gradolph vom Gut Neuspergerhof.
Auch der Dirmsteiner Moritz Schneider hat sich den Pfälzer Aushängeschildern Riesling und Weissburgunder verschrieben. Schneider hat sein Weinbaustudium in Geisenheim absolviert und leitet seit 2011 die Geschicke des Weinguts. Die Rebfläche beträgt mittlerweile 25 Hektar, wobei der Großteil mit der Hand gelesen wird. Für Moritz Schneider ist Wein schon lange ein wichtiger Bestandteil seines Lebens, wobei er dem Riesling die wichtigste Rolle einräumt. Der auf Löss und Kalk entstandene Einstiegswein („Riesling – Fundament trocken) ist saftig und lädt zum weiteren Genuss ein.
Beratungsgespräch: Winzer Moritz Schneider (rechts) mit einem interessierten Standbesucher.
Mit Musenhang, Ungeheuer, Pechstein und Jesuitengarten besitzt die Familie Lucas drei Trümpfe der bedeutendsten Weinlagen in Forst. In naher Zukunft wird Martin Lucas den elterlichen Betrieb übernehmen, dessen Grundstein einst der Großvater legte, der bereits zu Beginn der fünfziger Jahre damit begann, Flaschenwein aus eigenem Wachstum zu vermarkten. Heute führt sein Sohn Franz gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth den Betrieb. Und auch deren Kinder wissen den Besitz der wertvollen Forster Lagen zu würdigen: Neben Martin ist auch seine Schwester Yvonne beim Wein gelandet. Vor allem die auf  dem Forster Buntsandstein gewachsenen Rieslingtrauben wissen zu überzeugen.
Winzer Martin Lucas vom Weingut Margarethenhof in Forst.
Lukas Reinhardt aus Niederkirchen ist bemüht, seine eigenen Weinideen im elterlichen Betrieb in die Tat umzusetzen. Strenge Auswahl der Rebanlagen auf mittlerweile einer Fläche mit über 17 Hektar , selektive Handlese oder Spontangärung sind nur einige der Parameter, die Reinhardt bei seiner eigenen Weinlinie anlegt. Das Projekt taufte er »vinum meum« und konnte damit bereits erste Kontakte ins Ausland knüpfen.  Seine Präsentation der Deidesheimer Burgunder und Rieslinge sowie der 2015er Nussbien Spätburgunder hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Scheurebe und Muskateller besitzen bei den Grafs Tradition, die Jürgen Graf weiter- und damit das elterliche Weingut in Weyer eine erfolgreiche Zukunft führen will. Sein berufsbegleitendes Master-Studium für Internationales Weinmarketing an der FH Burgenland hat er inzwischen abgeschlossen. Einen guten Wein erkennt der 26-Jährige daran, dass man nach der ersten Flasche Lust auf eine zweite bekommt. Und das darf durchaus als Ausweis seiner Expertise gelten: Das Ausbildungsprogramm des »Wine & Spirit Education Trust« (WSET) zum Weinakademiker absolvierte Graf mit Bravour. Besonders ausdrucksstark: der 2016er Riesling Weyer, auf Granit gewachsen.
Pfälzer Gaumenschmaus zu Pfälzer Weinen.
Fotos – Text: Klaus Feldkeller
Der Autor ist einer Einladung der Sommelier-Consult gefolgt.

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