Die ungarische Winzerfanilie Heimann & Fiai konzentriert sich auf die einheimischen Rebsorten Kadarka und Kékfrankos (Blaufränkisch) und minimalen menschlichen Eingriff während der Vinifikation. Dadurch zeigen die Weine eine neue und zugleich klassische Seite der Weinregion Szekszárd:
KADARKA UND KÉKFRANKOS: TRINKFLUSS AUS UNGARN
Szekszárd Kadarka 2021: Auf den Hügeln von Szekszárd produziert das Weingut Heimann&Fiai diesen samtigen Rotwein aus der Rebsorte Kadarka. Sie ist eine einheimische Traube, die den Ruf dieser Weinregion begründet hat. Charakteristisch für Kadarka ist der würzige Honig-Duft. Im Glas präsentiert sich der Wein im hellem rubi nrot mit einem orangenfarbenen Schimmer. Fruchtig in der Nase mit kräftigen Anklängen von Gewürzen und auch Wildblumen. Ein überraschend guter und sehr komplexer Wein aus der Rebsorte Kadarka. Hell in der Farbe, in der Nase sehr komplex, erdig, mineralisch, überaus kräutrig und würzig, dazu Waldbeeren und eine leichte Rauchigkeit. Am Gaumen frisch, leicht, knochentrocken, weiche Gerbstoffe, salzig, wieder sehr viele frische Kräuter und Gewürze, etwas dunkle Frucht. Voll, warm, gut strukturiert und würzig hinterlässt der Wein ein angenehmes mittellanges Geschmackserlebnis im Mund. Idealer Speisebegleiter zu Steaks oder Lammkoteletts. Die empfohlene Serviertemperatur liegt bei 16 – 18 °C.
Szivém Kékfrankos 2019: An der Spitze der Kollektion von Heimann & Fiai steht der Kékfrankos Szivém aus einer 1969 gepflanzten Parzelle in Baranya-Völgy, die auf Deutsch übersetzt soviel wie „Herzstück“ heißt. Wie wenig anderen Winzern gelingt es Zoltán Heimann, aus den 20 bis 30 Prozent Stilgerüst, die in die Maische wandern, vegetative Aromen herauszuzuholen, ohne einen gerbstoffbetonten Wein zu keltern. Aromatisch dominieren Lorbeer, Graphit, Sauerkirsche und ein Hauch Eukalyptus. Das besondere an diesem Wein ist seine zarte Tanninstruktur, die dafür sorgt, dass die Aromen am Gaumen haften bleiben, ohne dass sich ein Völlegefühl einstellt.
Kékfrankos Bati Kereszt Szekszárd 2019: Möchte man sich die Stilistik des ungarischen Kékfrankos ertrinken, bietet sich beim Weingut Heimann ein interessantes Beispiel an: Der Heimann & Fiai Kékfrankos Bati Kereszt präsentiert die Rebsorte, die bei uns Bläufränkisch bzw. Lemberger genannt wird, dabei von ihrer feingliedrigeren Seite. Das liegt zum einen an der Lage der Rebstöcke. Die Parzellen für den Bati Kereszt liegen mit 275 Metern am höchsten, zudem werden die nach Norden ausgerichteten Weinberge an zwei Seiten von dichten Wäldern gesäumt. Der Lesezeitpunkt setzt zwei bis drei Wochen später ein, die Frucht präsentiert sich dadurch straffer. Trotz seiner kühleren Exposition lässt der Bati Kereszt im Glas die rebsortentypische Frucht erkennen: Brombeere, Kirsche, auch Pflaume. Insgesamt wirkt diese, mitunter auch von der tollen Säurestruktur getragen, frischer und saftiger. Schlank im Antrunk, mit feinem Gerbstoff im Abgang.
Foto: – Text: Klaus Feldkeller
Disclaimer: Das Degustions-Trio wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt.