DEM WEIN AUF DER SPUR IN RHEINHESSEN

Einfach nur Wandern – das war gestern. Heute liegen Wandertouren mit Unterhaltungs- und Lern-Effekt voll im Trend. Auch Rheinhessen, die Wein- und Wander-Region im Dreieck zwischen Bingen, Mainz und Worms, punktet mit immer neuen Angeboten und lädt zum Erlebnis-Wandern ein. Die Auswahl ist groß. Für jeden ist was dabei im Land der tausend Hügel:

Voll auf ihre Kosten kommen natürlich die Weinfreunde, denn Rheinhessen ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Da kann man echt was erleben und dem Wein ganz nach Gusto auf die Spur kommen. Neben Themenwegen, die ganzjährig für Naturerlebnisse gepaart mit spannenden Infos sorgen, gibt es auch saisonale Angebote wie zum Beispiel Federweißen-Wanderungen im Spätherbst oder Touren zu speziellen Weinthemen. Zwei Themenwege, die neben dem Wein-Erlebnis auch Einblick in Geschichte und Geschichten der Kulturlandschaft geben, sind der Westhofener „Wingertsheisjer Wanderweg“ und der Ausflug ins „Weinerlebnis Roter Hang“. Die historischen „Wingertsheisjer“, kleine Schutz-Häuschen und Lagerstätten für Weinbergsgerät, gehören zu Rheinhessen wie der Rhein und der Wein.
Das erste „Heisje“ stammt bereits aus dem Jahr 1766. Genau 14 „Heisjer“ an der Zahl begegnen einem am Wegesrand. Dazu gibt’s unvergleichliche Weitblicke und den urigen alten Ortskern von Westhofen. Zwölf informative Stationen mittendrin in einer der berühmtesten Weinlagen Deutschlands, dem „Roten Hang“ bei Nierstein, das verspricht ein echtes Weinerlebnis zu werden. Durch Audio-Guides und QR-Codes erfährt man viel Wissenswertes rund um den Wein und kann dabei die schöne Landschaft und auch den Wein, der hier wächst genießen.
Es sind Rieslinge von Weltruf, die im „Roten Hang“ wachsen. Wer mit Freunden oder in einer kleinen Gruppe auf Entdeckungsreise gehen möchte, schließt sich den Ingelheimer Krimiwanderungen an. Im Team der „SOKO Selztal“ wird in einem spektakulären Fall ermittelt. Spürsinn und Ermittlungsgeschick sind gefragt, denn nicht alle rätselhaften Fundstücke und Indizien führen zur Lösung der Straftat. Neben Spaß und Spannung verspricht die Wanderung traumhaft schöne Aussichten auf das romantische Selztal und den Westerberg. Und weil Kopf- und Beinarbeit bekanntlich hungrig und durstig machen, gibt es für die Teilnehmer einen liebevoll gepackten Picknickrucksack, den man nach getaner Tat als Andenken mit nach Hause nehmen darf.
Wer keine Lust aufs Ermitteln hat und Wein und Speisen lieber vorfahren lässt, für den ist die Wanderung mit der rollenden Weinbar ein Volltreffer. Das Tagesprogramm durchs Niersteiner Weinparadies wird von einem Wein-Laster eskortiert. Der leuchtend blaue „Barkas“ aus dem Jahr 1979 ist mit wertvoller Fracht unterwegs. Die bringt der Laster von Nierstein aus zu den schönsten Rastplätzen einer Weinwanderung durch den „Roten Hang“. Die gut ausgeschilderte Route führt auf einer Gesamtstrecke von rund acht Kilometern durchs Terroir. An den Wein-Haltestellen, die im Abstand von circa 30 Minuten auf die Gäste warten, erfährt man Interessantes über die Region und ihre weltberühmten Weine, die man sich ganz genüsslich über die Zunge laufen lassen kann.
Apropos (er)fahren: Andreas Mohr vom Weingut Mohrenhof kutschiert Weinfans mit seinen eigens dafür umgebauten Land Rovern durch das rheinhessische Hügelland rund um Lonsheim. In den offenen Gefährten geht es über Stock und Stein. Und anschließend kann keiner mehr behaupten, dass man nur in Afrika auf Safari Tour gehen kann. Die Lonsheimer Wein Safari, die sich auch gleichzeitig als rollende Weinprobe entpuppt, ist ein lohnendes Projekt für Weinfreunde und alle, die es werden wollen.
Foto: Dominik Ketz

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