lautet diesmal die „Wein-Speise-Reise“-Devise. Start ist Rheinland-Pfalz, kurz hinter Trier, unter dem lauten Konz liegt das beschauliche Kanzem. Hier pflegt Peter Mertes (Foto) seine Reben. Direkt am Saar-Fluss, in schroff-steilen Lagen, auf kargen Devon-Schiefer-Böden zaubert der studierte Winzer die trockene Spätlese aus dem Altenberg. Vor allem die Alten Reben haben es in sich.
Bei Mertes haben sie sechzig Lenze auf dem Buckel und verrichten ihre Arbeit bei 60 Prozent Hangneigung. Lohn der harten Arbeit ist eine pralle Aromenfülle, denn die alte Knaben befördern dank tiefer Wurzeln ein Mineralien-Feuerwerk in die Riesling-Trauben. Direkt in der Nähe – bei „Buch und Wein“ – kann man dann auf Saarweininsel-Erkundung gehen. Die IHK-geprüfte Kultur- und Weinbotschafterin Michaela Zimmer zeigt bei einer Wanderung die bekanntesten Weinlagen mit Probe und präsentiert regionale Naschereien im mediterranen Ambiente.
Informationen unter
Saarweininsel@gmail.com oder direkt an der Brückenstraße 8. „Buch und Wein“ ist Bücherei und Vinothek, von Ehrenamtlern betrieben und von sechs Kanzemer Winzern unterstützt.
Kanzem hat Promi-Status PS: Kanzem besitzt übrigens Promi-Status, seitdem TV-Moderator Günther Jauch sich auf verwandschaftliche Wurzeln besonnen hat und sein Weingut von Othegraven von Geschäftsführer Andreas Barth bewirtschaften lässt.
Kapriole der Natur: Saarschleife bei Cloef.Weiter geht die Wein-Speise-Reise an der Saar entlang, über das Outlet-Mekka Mettlach, wo Villeroy & Boch und Lands‘ End um die Gunst der Schnäppchenjäger buhlen. Weitere Stationen auf der touristischen Sightseeing-Tour: Saarschleife bei Cloef (dort, wo Oskar Lafontaine und Gerd Schröder sich einmal ewige SPD-Treue schworen) und das Weltkulturerbe Völklingen. Wo einmal Tausende Stahlkocher den saarländischen Himmel rot einfärbten, hat nun die Kultur mit sehenswerten Ausstellungen Einzug gehalten. Nach reichlich Sightseeing nun aber eine richtige Stärkung: Dibbelabbes. Lustiger Name für einen schmackhaften Magenfüller. Dibbelabbes – der deftige Rösti-Pfannkuchen
Rezept: Für Dibbelabbes rohe Kartoffeln und Zwiebeln sehr fein raspeln. Um Kartoffelstärke zu gewinnen, lässt man beides über einer Schüssel in einem Sieb bis zu 20 Minuten abtropfen. Wasser anschließend vorsichtig abgießen, bis nur noch die Stärke übrig bleibt. Ei mit Zwiebeln und Kartoffeln, Kartoffelstärke, Salz, Pfeffer und Muskat vermischen. Je nach Geschmack kann man auch Lauch mit in den Teig mischen. Das verleiht dem Dibbelabbes noch mehr Aroma. Dibbelabbes in einer Pfanne mit Deckel gut 45 Minuten garen. Den Deckel für die letzten Minuten entfernen und den Dibbelabbes von beiden Seiten knusprig braten.
Zutaten für 3 Portionen: 750 Gramm Kartoffeln – 1 Zwiebel – 1 Ei – 50 g Lauch – 70 g Speck, durchwachsen – 20 g Butterschmalz – Pfeffer aus der Mühle – Salz – Muskat – Petersilie – Majoran
Hier wächst Chardonnay für luxemburgischen Crémant. Drüben liegt das saarländische Perl.Dazu mundet ein kräftiger Riesling von der Saar. Apropos Saar. Das einzige Weingebiet im Saarland liegt rund um Perl an der Mosel. Wir fahren von Völklingen die Saar entlang wieder hinauf und biegen bei Merzig Richtung Luxemburg ab. In Sichtweite zum grenznahen Schengen – hier wurden die europäischen Grenzkontrollen abgeschafft – geben die saarländischen Winzer in Oberperl, Nenndorf und Sehndorf auf Muschelkalk-Böden ihr Bestes. Besonders empfehlenswert und im Kommen: der feinfruchtige Auxerrois.
DER AUTOR HAT TEXT UND FOTOS OHNE FINANZIELLE UND MATERIELLE UNTERSTÜTZUNG DRITTER ERSTELLT.