DER ROTGIPFLER-ENTHUSIAST AUS DER THERMENREGION

Der Winzer Johannes Gebeshuber bewirtschaftet rund 25 Hektar Rebfläche biodynamisch nach Demeter-Richtlinien rund um Gumpoldskirchen in der Thermenregion. Ein österreichisches Weinanbaugebiet, das aufhorchen lässt. Autochthone Sorten wie Zierfandler und Rotgipfler sowie St. Laurent und Pinot Noir wollen ein breites Publikum erobern:

So wie beim Auftritt von Gebeshuber in Düsseldorf bei der diesjährigen ProWein. Gebeshubers Weingut ist für das geschichtsträchtige Grumpoldskirchen relativ jung. Das Gebiet Thermenregion wurde 1985 gegründet, liegt am südlichen Stadtrand von Wien und gehört mit seinen 2.200 Hektar Rebfläche zur Weinregion Niederösterreich. Im Westen wird es vom Wienerwald begrenzt, die östliche Grenze bildet die Pannonische Ebene.
Die Zierfandler-Trauben – auch Spätrot genannt – haben in der Thermenregion die besten Bedingungen.
Das Weingut von Johannes Gebeshuber erstreckt sich mitten im Herzen des Weinbaugebiets Thermenregion. Das Landschaftsbild mag etwas an Burgund erinnern, Gleiches gilt auch für die Struktur des Terroir. Das angenehme Klima und die Diversität an fruchtbaren Böden begünstigen im südlichen Teil des Gebiets den Anbau von Pinot Noir und St. Laurent, der Norden wird neben Chardonnay vor allem von den autochthonen weißen Rebsorten Zierfandler und Rotgipfler dominiert. Der wahre Schatz liegt im außergewöhnlichen Weinkeller des Hauses. Hier reihen sich Altbestände bis zurück ins Jahr 1945 von Spätrot-Rotgipfler, gekeltert vom örtlichen Weinbauverein und von Johannes Gebeshuber gelagert.
Die Zierfandler-Bestände sind mit 85 Hektar praktisch zur Gänze in der Thermenregion zu finden. Gebeshubers Herz schlägt schon immer für Zierfandler und Rotgipfler. Seine besten Lagen sind mit den Rebsorten bepflanzt. Die Zierfandler-Traube ist übrigens eine Kreuzung aus Rotem Veltliner und einer Traminer-ähnlichen Sorte. Sie zählt neben Rotgipfler zu den autochthonen Rebsorten der Thermenregion und wird fast ausschließlich dort rund um Gumpoldskirchen angebaut. Die Gesamt-Anbaufläche in Österreich beträgt rund 77 Hektar. Die Sorte benötigt beste Lagen, ist winterfrostempfindlich und anfällig für Botrytis. Dafür verträgt sie Trockenheit und einen hohen Kalkgehalt im Boden. Bekannt ist die Sorte mit über 40 Synonymen, darunter auch „Spätrot“, weil sich die Reben bei dieser spät reifenden Sorte auf der Sonnenseite rot färben.
Wahre Schätze birgt der Weinkeller von Johannes Gebeshuber.
Wegen des hohen Zuckergehaltes eignet sich Zierfandler auch gut zur Bildung von Trockenbeeren und auch für die Produktion von Süßwein. Auch Rotgipfler kultiviert Johannes Gebeshuber mit Enthusiasmus. Erstmals wurde Rotgipfler 1837 erwähnt und ist eine natürliche Kreuzung aus Roter Veltliner und Traminer. Ihren Namen erhält die Sorte von ihren rötlichen Triebspitzen. Die gesamte Rotgipfler Anbaufläche beträgt in Österreich rund 120 Hektar, die beinahe ausschließlich in der Thermenregion rund um Gumpoldskirchen zu finden sind. Die Rotgipfler Traube ist extraktreich, groß, dichtbeerig und saftig mit hohen und gleichmäßigen Erträgen.
Der Wein besitzt eine angenehme Säure und ein feines Bukett, benötigt eine längere Reifezeit und eignet sich aus diesem Grund sehr gut zur Lagerung. Häufig wird die Sorte mit dem ebenso in der Thermenregion ansässigen Zierfandler (auch „Spätrot“ genannt) zum Spätrot-Rotgipfler verschnitten, auch als „Gumpoldskirchner“ bezeichnet. Das Gebeshuber-Sortiment umfasst 10 Stillweine, unterteilt in: 4 Einzellagen-Weine – gebeshuber einzellagen 4 Ortsweine – gebeshuber vom muschelkalk –  vom muschelkalk. zierfandler –  vom muschelkalk. rotgipfel – • vom muschelkalk. pinot noir – • vom muschelkalk. sankt laurent Basisweine – gebeshuber querfeldein • querfeldein. in weiß – • querfeldein. in rot.
Fotos: Wine&Partners Text: Klaus Feldkeller/wine-partners.at

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