Im Osten Wiens befindet sich eines der kleinsten Anbaugebiete Österreichs – das Carnuntum. Auf drei Hügellandschaften werden hier Reben angebaut. Die Gruppe „Rubin Carnuntum“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Eigenheiten ihrer zahlreichen Einzellagen auszuschöpfen:
CARNUNTUM: KLEINOD IN WEISS UND ROT
Winzer-Gruppenbild mit Dame: Einige der Rubin Carnuntum-Mitglieder waren auch in Düsseldorf bei der ProWein vertreten.
Namhafte Winzer wie Johann und Stefanie Böheim, Peter Artner, Philipp Grassl, Gerhard Markowitsch, Christina Artner-Netzl und Robert Payr waren bereits im Frühjahr 2017 mit einer Auswahl ihrer Weine zu Gast in Köln. Auch bei der diesjährigen ProWein sind einige von ihnen in Düsseldorf vertreten. Es sind vor allem die roten Sorten, welche die Carnuntum-Bodenbedingungen und das pannonische Klima bevorzugen. An der Spitze stehen die roten Leitsorten Blauer Zweigelt und Blaufränkisch, flankiert von internationalen Zuzüglern wie Cabernet Sauvignon und Merlot. Aber auch die Weißen wie Grüner Veltliner, Burgundersorten und der traditionelle Gemischte Satz zeichnen sich durch Kraft und Struktur aus. Kräftige Löss- und karge Kalkböden sowie das kontinental-pannonische Mikroklima mit dem kühlenden Einfluss der Donau bieten ideale Voraussetzungen im Arbesthaler Hügelland, am Leithagebirge und an den Hundsheimer Bergen. Die Lagen Schüttenberg, Rosenberg, Bühl, Aubühl sowie Spitzerberg sind erste Adressen. Carnuntum gilt mit seinen frischen Weißweinen und vielschichtigen, eigenwilligen Rotweinen vielfach immer noch als Geheimtipp.
Johannes Trapl mit dem Produkt seiner Arbeit.Seit 1992 repräsentiert „Rubin Carnuntum“ die wichtigste Gebietsmarke des Weinbaugebietes Carnuntum. Rund 25 Vereinsmitglieder produzierten damals erstmalig diesen Wein. Für die Produktion des „Rubin Carnuntum“ darf nur die gebietstypische Sorte Zweigelt verwendet werden. Besonders das Mikroklima im Raum Leithagebirge und Arbesthaler Hügelland begünstigt die Sorte Zweigelt. Um die Lagerfähigkeit zu gewährleisten, ist der biologische Säureabbau ebenso vorgeschrieben wie ein Mindestalkohol von 12,5 Prozent. Es handelt sich um reinsortige Weine mit gebietstypisch- zartfruchtigem Bukett und samtigen Tanninen.
Nur jene Weine, die den strengen Qualitätskontrollen und den Anforderungen einer alljährlichen Juryverkostung standhalten, dürfen die Bezeichnung „Rubin Carnuntum“ tragen. Zur Verbesserung des Wiedererkennungswertes wird der „Rubin Carnuntum“ in einheitliche Flaschen gefüllt und mit einem einheitlichen Rückenetiketttext auf der Kapsel versehen. Grüner Veltliner: liefert vom leichten, säurebetonten Wein bis zum hochreifen Prädikatswein alle Qualitätsstufen. Vor allem die Lage und Ertragshöhe sind entscheidend für die Qualität. Erwünscht sind würzige, pfeffrige Weine oder Fruchtnoten nach Steinobst. Vinophile Visitenkarte des Gebiets sind kraftvolle, reife Rotweine wie Zweigelt: Die Sorte liefert leicht violett-rötliche Weine mit kräftigem Tannin. Bei hoher Reife entstehen vollmundige und langlebige Weine mit Sauerkirschenaromen.
Winzer Stefan Ott bewirtschaft 10 Hektar Rebenfäche im Carnuntum.Hochwertige Weine werden auch im Barrique ausgebaut. Blaufränkisch: Das typische Bukett der spät reifenden Rebsorte wird von tiefgründiger Waldbeeren- oder Kirschfrucht geprägt und ist mit einer charakteristischen Säure versehen. Blaufränkisch kann große Weine mit dichter Struktur und markanten Tanninen hervorbringen, die in der Jugend oft ungestüm sind, bei genügender Reife aber samtige Facetten entwickeln. Kräftige Weine besitzen genügend Potenzial für längere Lagerung.
Fotos: www.carnuntum.com – Text: Klaus Feldkeller