CÔTES DU RHÔNE SETZT AUF GRENACHE

Ob rote oder weiße Weine, die Grenache verkörpert Vollmundigkeit und Eleganz, außerdem ist sie die im Rhônetal am häufigsten angebaute Rebsorte. In einer geführten Verkostung in Köln sind 9 Weine mit dem Fokus auf „Grenache“ vorgestellt worden:

Rhône-Expertin Stephanie Döring stellte ihre Favoriten vor: AOC Cairanne – Maison Gabriel Meffre, Saint Jean 2016: Ein weisser Grenache, mit wenig Säure, eine Alternative zum Riesling. AOC Côtes du Rhône – Cave La Romaine, Tradition 2016: Ebenfalls ein weisser Grenache, von Genossenschaftswinzern, aus dem heißen Süden (Vaucluse). AOC Côtes du Rhône Village Laudun – Brotte, Bord Elégance 2016: leicht, wenig Säure, Mineralität (Department Gar). AOP Côtes du Rhône – Famille  Gassler, Halos de Jupiter 2016: traditionsreiche Winzer, ökologisch, uralte Rebstöcke.
Rote Tropfen vom ältesten Weingut des Südens: Ogier.
AOC Côtes du Rhône – Domaine Grand Nicolet 2016: Terroir: Kiesel, Familien-Weingut. Typischer Rhône-Blend. AOC Côtes du Rhône – Domaine de Chanssaud 2016: Roter, im alten Fass ausgebaut, kommt aus Orange. AOC Côtes du Rhône Villages Plan du Dieu: Ogier, Cuveé Montplaisir 2016: ältestes Weingut im Süden, Terroir: Lehm, Eisen. (Department Gar) AOC Lirac – Château Saint-Roch, Tradition 2016: Blend aus Grenache, Mouvèdre, Syrah, kräftig. AOC Beaume de Venise – Domaine des Beradins 2016: Terroir: Trias-Boden, Rhône-Blend, 13,5 % Alkohol.
Mit einem frischen Markenauftritt will die Côtes du Rhône beim Konsumenten punkten.
Das Anbaugebiet Côtes du Rhône besteht aus 171 Weinbaugemeinden und stellt 46 Prozent der gesamten Produktion des Rhonetals. Grössere Beachtung finden die als Côtes du Rhône Villages klassifizierten Weine, die ausschließlich aus dem südlichen Teil des Tals kommen. Es handelt sich beinahe ausschließlich um rote Cuvées, die in 95 Gemeinden erzeugt werden dürfen und 13 Prozent der Gesamtproduktion ausmachen. Per Gesetz müssen sie mindestens zur Hälfte aus der Rebsorte Grenache noir bestehen, die sich durch eine reizvolle Kirschfrucht und einen ausgesprochen samtigen Charakter auszeichnet.
Stephanie Döring aus Hamburg (links) und Virginie Charlie vom Verband der Rhône-Winzer.
Vom Volumen her fällt die Nord-Rhône mit rund zehn Prozent beim Gesamtvolumen der Côtes du Rhône kaum ins Gewicht. Umso mehr jedoch bei der Qualität. Was hier an oft sehr steilen Hängen auf Gneis, Granit oder Glimmerschiefer wächst, gehört zu den besten Gewächsen. Im Süden der Côtes du Rhône erstaunt die Vielfalt der Appellationen, was zu Irritationen führen kann. Im Norden der Côtes du Rhône ist es einfacher. Zwischen Valence und Vienne sind rund 95 Prozent Rotweine aus Syrah. Sie ist die einzige zugelassene Rebsorte. Bei den – wenigen – Weißweinen dominieren Roussanne, Marsanne und Viognier.
Fingerfood zum Wein gab es im Marieneck im Kölner Norden.
Die wichtigsten Rotweinsorten sind Carignan Noir, Cinsaut, Grenache Noir (Garnacha Tinta), Mourvèdre (Monastrell) und Syrah, die wichtigsten Weißweinsorten Clairette, Grenache Blanc (Garnacha Blanca), Marsanne, Roussanne und Viognier. Die nächshöhere Qualitätsstufe bilden die Weine Côtes du Rhône-Villages (siehe dort die bekanntesten Produzenten) mit strengeren Bestimmungen wie zum Beispiel niedrigeren Höchsterträgen. Von den Gemeinden dürfen 17 den Gemeindenamen angeben. Insgesamt 16 Rhône-Bereiche haben den regionalen Status „Cru“, was den Rang einer Spitzenappellation bedeutet. Im weiteren Sinne zählen diese zur Appellation Côtes du Rhône, deshalb wird am Etikett zusätzlich „Cru des Côtes du Rhône“ angeführt. Sie bilden die Qualitätsspitze.
Über 200 Kilometer entlang der Rhône werden Weintrauben angebaut.
Die regionale Appellation erstreckt sich an beiden Ufern der Rhône über 200 Kilometer lang von Vienne ganz im Norden bis Avignon ganz im Süden. Die Klassifikation wurde bereits 1937 erteilt. Sie umfasst einige Bereiche des nördlichen und große Teile des südlichen Abschnittes der Weinbauregion. Deshalb wird diese Appellation auch manchmal als Synonym für das gesamte Rhône-Tal verwendet. Die Weinberge umfassen 42.000 Hektar Rebfläche in den sechs Départements Ardèche, Drôme, Gard, Loire, Rhône und Vaucluse. Zu über 90% werden Rotweine und nur zu 2% Weißweine produziert, was auch für die gesamte Region gilt. Zum Gutteil sind es durch Macération carbonique produzierte leichte, fruchtige Rotweine, die als Primeur für raschen Genuss vermarktet werden.
Der Autor ist einer Einladung der Agentur ff.k gefolgt.
Fotos: – Text: Klaus Feldkeller

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